Veröffentlicht am 01.05.2024 00:00

IG BAU warnt vor Bau-Streik im Landkreis Erding

Hängepartie: Auf dem Bau liegt ein Streik in der Luft. (Foto: IG BAU)
Hängepartie: Auf dem Bau liegt ein Streik in der Luft. (Foto: IG BAU)
Hängepartie: Auf dem Bau liegt ein Streik in der Luft. (Foto: IG BAU)
Hängepartie: Auf dem Bau liegt ein Streik in der Luft. (Foto: IG BAU)
Hängepartie: Auf dem Bau liegt ein Streik in der Luft. (Foto: IG BAU)

Die Baustellen im Landkreis Erding könnten bald stillstehen: „Das droht, wenn der Bau in den Streik rutscht“, warnt Harald Wulf. Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Oberbayern spricht von einer „extrem heiklen Phase für die Bauwirtschaft im Kreis Erding“. Grund sei das drohende Platzen der Tarifrunde im Bauhauptgewerbe. „Drei Verhandlungstreffen haben die Arbeitgeber scheitern lassen. Jetzt liegt ein Schlichterspruch auf dem Tisch. Aber Bauhandwerk und Bauindustrie machen bislang keine Anstalten, den Kompromiss zu akzeptieren. Wenn sie als Dauer-Nein-Sager weiter auf stur schalten, dann gibt es einen Bau-Streik. Und der wird auch im Kreis Erding richtig weh tun“, so Harald Wulf.

„Spitz auf Knopf”

Insgesamt gibt es nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 174 Bauunternehmen im Landkreis Erding. Aktuell arbeiten dort mehr als 1.650 Beschäftigte. „Noch jedenfalls“, so Wulf. Denn der Bezirksvorsitzende der IG BAU Oberbayern erwartet eine „regelrechte Fachkräfte-Flucht“ von den Baustellen: „Wenn nicht mehr in die Lohntüten kommt, dann sind die Leute ruckzuck weg. Viele werden dem Bau den Rücken kehren.“ Um das „noch in letzter Minute zu verhindern“, müssten die Bauunternehmen im Kreis Erding ihren eigenen Verbänden von Bauhandwerk und Bauindustrie jetzt gehörig auf die Füße treten: „Es steht Spitz auf Knopf. Entweder die Arbeitgeber nehmen den Schlichterspruch an oder der Bau steht still”, warnt Wulf. Die Gewerkschaft spricht von einer „Schicksalsstunde für den Bau“.

Mit dem ehemaligen Präsidenten des Bundessozialgerichts, Rainer Schlegel, habe ein erfahrener Schlichter eine klare Empfehlung gegeben: Bauarbeiter sollen demnach ab Mai mindestens 250 Euro pro Monat mehr bekommen. In einem Jahr würden die Löhne dann um weitere 4,15 Prozent steigen. Außerdem sollen die Azubis auf dem Bau im Kreis Erding beim Start ihrer Ausbildung bereits 1.080 Euro pro Monat verdienen. „Das ist ein Paket, mit dem der Bau attraktiver wird. Und zwar so, dass er seine Leute halten und Nachwuchs gewinnen kann“, macht der IG BAU-Bezirksvorsitzende deutlich.

north