Veröffentlicht am 30.09.2022 16:03

Begegnung, Dialog und Inspiration

Das neue Diözesanmuseum steht nun wieder den Besuchern offen. (Foto: Thomas Dashuber)
Das neue Diözesanmuseum steht nun wieder den Besuchern offen. (Foto: Thomas Dashuber)
Das neue Diözesanmuseum steht nun wieder den Besuchern offen. (Foto: Thomas Dashuber)
Das neue Diözesanmuseum steht nun wieder den Besuchern offen. (Foto: Thomas Dashuber)
Das neue Diözesanmuseum steht nun wieder den Besuchern offen. (Foto: Thomas Dashuber)

Mit einer Sonderausstellung unter dem Titel „Tanz auf dem Vulkan“ steht das für 73,8 Millionen Euro generalsanierte Diözesanmuseum der Erzdiözese München und Freising (DIMU) nach neun Jahren Schließung auf 2.500 Quadratmetern Ausstellungsfläche wieder der Öffentlichkeit zur Verfügung. Es zählt mit seiner umfassenden Sammlung von Objekten der christlichen Kunst- und Kulturgeschichte zu den weltweit größten religionsgeschichtlichen Museen. Am Freitag, 30. September, segnete Kardinal Reinhard Marx das Haus auf dem Freisinger Domberg.

„Das Diözesanmuseum leistet einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung unseres kulturellen Gedächtnisses“, sagte der Generalvikar des Erzbischofs, Christoph Klingan. Das generalsanierte Gebäude und der Freisinger Domberg bildeten dafür den idealen Rahmen, betonte er. Hier stand „Kirche in engem Austausch mit der Gesellschaft“, stellte sich den Fragen der Zeit und rang um Reformen: „Diese Aufgabe steht auch heute im Vordergrund.“

„Mit dem Diözesanmuseum Freising wollen wir ein lebendiges, bis heute relevantes Erbe vermitteln“, erklärte Museumsdirektor Christoph Kürzeder: „Wir wollen Horizonte öffnen, Anregungen geben, Antworten auf Fragen umreißen, die sich die Menschen auch jetzt stellen.“ Das generalsanierte Gebäude des Diözesanmuseums sei ein transparentes Haus. Hier durchdringen sich Kunst-, Kultur- und Naturraum, der Blick geht von der Kunst über die Stadt bis in die Berge.

Der Sammlungsbestand umfasst mehr als 40.000 Objekte aus allen Bereichen kirchlicher Kunst und Kultur. Der Rundgang folgt einem kulturhistorisch-anthropologischen Konzept und stellt Fragen nach dem Woher und Wohin, nach Sinn und Ziel, nach ethischen Prinzipien, nach Orientierung und Lebensentwürfen. Dabei begegnet man Meistern süddeutscher Spätgotik wie Erasmus Grasser, Jan Polack und Gabriel Angler, aber auch Lucas Cranach und Künstlern des Barock und Rokoko, wie Ignaz Günther, Johann Baptist Straub und den Gebrüdern Asam.

Auch zeitgenössische Kunst ist mit der Lichtinstallation, „A CHAPEL FOR LUKE and his scribe Lucius the Cyrene“ des US-amerikanischen Installationskünstlers James Turrell sowie Werken der belgischen Bildhauerin Berlinde de Bruyckere, Fotograf Michael Wesely und der in Freising geborenen Malerin Brigitte Stenzel vertreten. Arbeiten von Neo Rauch, Anselm Kiefer und Kiki Smith kommen 2023 hinzu. Zur Wiedereröffnung ist die Sonderausstellung „Tanz auf dem Vulkan. Leben und Glauben im Schatten des Vesuv“ zu sehen.

Die Generalsanierung erfolgte nach den Plänen des Architekturbüros Brückner & Brückner. Dabei wurde die ursprünglich großzügige Raumstruktur wiederhergestellt. Der helle Lichthof ist weiter zentraler Veranstaltungsraum.

Besuchern stehen zudem eine Bibliothek mit Panoramaterrasse, museumspädagogische Räume sowie die Museumsgastronomie mit Westterrasse und Blick über die Altstadt Freisings bis zur Alpenkette zur Verfügung. Die neu gestalteten Außenanlagen sind erstmals öffentlich zugänglich.

Auch die Klimatechnik trägt zur hohen Nachhaltigkeit des Museumsgebäudes bei, denn es kommt fast vollständig ohne fossile Energieträger aus.

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