Veröffentlicht am 09.05.2022 13:12

Reise mit fremdem Pass

Mit kurzfristigen Identitätswechseln sind die Kontrollbeamten immer wieder konfrontiert. (Foto: Bundespolizei)
Mit kurzfristigen Identitätswechseln sind die Kontrollbeamten immer wieder konfrontiert. (Foto: Bundespolizei)
Mit kurzfristigen Identitätswechseln sind die Kontrollbeamten immer wieder konfrontiert. (Foto: Bundespolizei)
Mit kurzfristigen Identitätswechseln sind die Kontrollbeamten immer wieder konfrontiert. (Foto: Bundespolizei)
Mit kurzfristigen Identitätswechseln sind die Kontrollbeamten immer wieder konfrontiert. (Foto: Bundespolizei)

Mit deutschen Dokumenten nach München, von dort mit geänderter Identität weiter nach Großbritannien. So hätte sich ein Iraner vorgestellt, am geschmeidigsten nach England zu kommen. Allerdings scheiterte der 36-Jährige am Freitag, 6. Mai, spät abends an Bundespolizisten im Erdinger Moos. Er muss sich nun wegen des Missbrauchs von Ausweispapieren strafrechtlich verantworten.

Deutscher Aufenthaltstitel für den Flug von Kairo nach München, belgischer Reisepass für die Weiterreise von München nach London; damit sollte eigentlich nichts schiefgehen, da man ja dabei eigentlich in München nicht durch die Grenzkontrolle muss.

Ein Iraner musste nun am Münchner Airport allerdings eine andere Erfahrung machen. Bundespolizisten zogen den 36-Jährigen am Gate aus dem Verkehr, nachdem der Mann ihnen zur Kontrolle den belgischen Reisepass einer anderen Person ausgehändigt hatte. Die Beamten hatten schnell erkannt, dass der vor ihnen Stehende und der Mann auf dem Foto im vorgelegten Pass nicht ein und derselbe waren. Also musste der Möchtegern-Belgier mit zur Wache.

Der Iraner zeigte sich äußerst unkooperativ, erzählte aber von Verfolgung in seiner Heimat wegen der Teilnahme an christlichen Veranstaltungen und der anschließenden Flucht mit Dokumenten eines anderen Iraners in die Türkei, wo er angeblich von Polizisten misshandelt worden sei. Nach einem Jahr dort soll es mit den Papieren eines Türken weiter in den Oman gegangen sein, wieder ein halbes Jahr später nach Ägypten. Alles mithilfe eines Schleusers, dem er umgerechnet 20.000 Euro für seine kriminellen Dienste bezahlt habe. Der Schleuser habe ihm den deutschen Aufenthaltstitel samt türkischem Pass für den Flug von Kairo nach München und den belgischen Pass für den Weiterflug von München nach London samt Tipp, während der gesamten Riese möglichst seinen Mund zu halten, gegeben. Der belgische Pass ermögliche - laut Schleuser - problemloses Reisen in Europa. Schließlich wolle er nach England zu seiner Schwester.

Daraus wurde erst einmal nichts. Der 36-Jährige muss sich in Deutschland einem Strafverfahren wegen des Missbrauchs von Ausweispapieren und der unerlaubten Einreise stellen und aufgrund seines bei den Bundespolizisten geäußerten Asylgesuchs vorerst einen Platz in der Flughafenunterkunft für Asylsuchende beziehen müssen.

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