Im Rahmen des 1250-Jahr-Jubiläums der Stadt Moosburg veranstaltet der Verein Stalag Moosburg e.V. in einem Gemeinschaftsprojekt eine Ausstellungsreihe mit Kunstwerken aus dem Kriegsgefangenenlager Stalag VII A (1939-45) und dem nachfolgenden Internierungslager (1945-48).
Nach der ersten Ausstellung Anfang April präsentieren die Veranstalter nun den zweiten Teil der Ausstellungsreihe von 29. April bis 8. Mai in der Aula der VHS Moosburg.
Das Stadtarchiv der Stadt Moosburg ist im Besitz einer einzigartigen Sammlung an originalen Zeichnungen und Gemälden von Künstlern, die im Stalag und Internierungslager inhaftiert waren. Diese jahrelang verschollenen Werke wurden in den letzten Jahren vom Stadtarchivar Wilhelm Ellböck gesichert, aufbereitet und im Stadtarchiv archiviert.
Diese Bilder sind von hoher Aussagekraft und historischer Bedeutung. Die Originale wurden bisher noch nicht der Öffentlichkeit gezeigt und sind nur auszugsweise als Kopien bekannt. Erstmals sollen sie daher der Öffentlichkeit in Gänze präsentiert werden, zusammen mit Leihgaben aus privater Hand – rund 180 Zeichnungen, Grafiken und Gemälde ganz unterschiedlicher im Stalag VII A inhaftierter Künstler.
Nicht nur in ihrem Umfang, sondern auch in der thematischen Aufarbeitung stellt die Ausstellung „Überlebenskunst“ ein Novum in Deutschland dar. Ergänzt um Vergleiche mit weiteren Kunstwerken und historischen Fotografien eröffnet die Ausstellung Einblicke in das Kunstschaffen im Ausnahmezustand wie in das Leben im Lager.
Die Vernissage findet am Freitag, den 29. April um 19 Uhr statt. Es wird auch die Tochter eines ehemaligen Kriegsgefangenen aus USA, der am 29 April 1945 in Moosburg befreit wurde, ein Grußwort sprechen. Die Ausstellung steht unter dem Motto: "Traum und Trauma – Hoffnung und Leid im Stalag VII A".