Veröffentlicht am 30.07.2025 09:08

Bar oder mit Karte? Fakten, Mythen und Co. über den Restaurantbesuch

Ob romantisch oder ungezwungen. Machen Sie den Restaurantbesuch zu Ihrem persönlichen Highlight.  (Foto: chö)
Ob romantisch oder ungezwungen. Machen Sie den Restaurantbesuch zu Ihrem persönlichen Highlight. (Foto: chö)
Ob romantisch oder ungezwungen. Machen Sie den Restaurantbesuch zu Ihrem persönlichen Highlight. (Foto: chö)
Ob romantisch oder ungezwungen. Machen Sie den Restaurantbesuch zu Ihrem persönlichen Highlight. (Foto: chö)
Ob romantisch oder ungezwungen. Machen Sie den Restaurantbesuch zu Ihrem persönlichen Highlight. (Foto: chö)

Ein Restaurantbesuch gehört für viele zum Urlaub dazu. Doch wer meint, dass sich gutes Benehmen und das richtige Trinkgeld universell anwenden lassen, irrt gewaltig. Denn: Andere Länder, andere Sitten – und gerade im Ausland kann man leicht ins Fettnäpfchen treten. Wann ist Trinkgeld angebracht? Ist Barzahlung noch üblich? Und was bedeutet eigentlich Coperto auf der Rechnung?

Italien

In italienischen Restaurants kann die Rechnung eine Überraschung bereithalten: Wer dort speist, entdeckt häufig den Begriff Coperto. Dabei handelt es sich nicht um ein Trinkgeld, sondern um eine Pauschale für Brot, Besteck und Tischdecke, manchmal bis zu drei Euro pro Person. Zudem kann es sein, dass zusätzlich ein Servizio – also eine Servicegebühr – erhoben wird. Diese beträgt meist 10 bis 15 Prozent und wird auf der Speisekarte ausgewiesen. In solchen Fällen ist ein zusätzliches Trinkgeld nicht notwendig.

Japan

Wer in Japan zum ersten Mal eine Rechnung begleichen möchte, erlebt oft einen Kulturschock. Trinkgeld? Strikt unerwünscht. Es gilt nicht nur als unüblich, sondern kann als unhöflich empfunden werden. Stattdessen wird erwartet, dass man höflich bedankt und sich korrekt verhält – das ist in Japan Wertschätzung genug. Der durchschnittliche Stundenlohn liegt bei umgerechnet etwa 7 bis 8 Euro, je nach Region. Dass Service trotzdem makellos funktioniert, liegt an der tief verwurzelten Kultur der Höflichkeit.

Griechenland

In Griechenland ist es üblich – aber nicht verpflichtend – Trinkgeld zu geben. Die Regel ist: Wenn der Service freundlich war, lässt man etwas extra da. In Restaurants sind 5 bis 10 Prozent angemessen, in gehobeneren Lokalen darf es auch mehr sein. Auch hier gibt es gelegentlich eine Servicepauschale auf der Rechnung. Doch das ersetzt kein Trinkgeld. Mit einem Durchschnittslohn von rund 1.000 Euro brutto im Monat gehört Griechenland zu den Ländern, in denen Servicekräfte stark auf Trinkgeld angewiesen sind.

Skandinavien

In Finnland, Schweden, Dänemark und Co. ist die bargeldlose Gesellschaft längst Realität. Immer mehr Restaurants akzeptieren gar kein Bargeld mehr. Eine weitere Besonderheit: In vielen Lokalen wird das Essen am Tisch serviert, während die Gäste ihre Getränke selbst an der Bar holen müssen. Was das Trinkgeld betrifft, sind Skandinavier eher zurückhaltend. Meist ist der Service in den Preisen bereits enthalten. Wenn überhaupt, lässt man ein paar Euro auf dem Tisch liegen. Dafür verdienen Kellner deutlich mehr als in Südeuropa. 2.500 bis 3.000  Euro brutto sind keine Seltenheit.

Deutschland

Und wie ist es eigentlich in der Heimat? In Deutschland scheiden sich die Geister, wenn es ums Trinkgeld geht. Viele glauben, dass es bereits im Preis enthalten sei – ein Trugschluss. Viele Servicekräfte arbeiten für den Mindestlohn und sind dringend auf Trinkgeld angewiesen. Was viele nicht wissen: Ein Teil des Trinkgelds wird oft mit der Küche geteilt. Ein angemessenes Trinkgeld liegt bei rund 10 Prozent der Rechnung. Zudem zeigt sich: Deutsche lieben ihr Bargeld. Besonders ältere Generationen zahlen nach wie vor bevorzugt bar,
Ob Coperto in Italien, Trinkgeldverzicht in Japan oder digitale Zahlung in Skandinavien – wer sich mit den lokalen Gepflogenheiten vertraut macht, kann beim Restaurantbesuch im Ausland viel richtig machen. Auch in Deutschland lohnt es sich, mit offenen Augen und etwas Großzügigkeit zu agieren – nicht nur aus Höflichkeit, sondern auch aus Respekt vor einem harten Beruf.
Denn wer gutes Essen, freundlichen Service und ein wenig kulturelles Fingerspitzengefühl kombiniert, erlebt kulinarische Höhepunkte – ganz ohne peinliche Momente.

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