Veröffentlicht am 29.09.2025 15:01

Das Reich der Pilze

Pilze wachsen nicht nur am Boden, auch an Bäumen siedeln sie sich an. (Foto: I. Wimmer)
Pilze wachsen nicht nur am Boden, auch an Bäumen siedeln sie sich an. (Foto: I. Wimmer)
Pilze wachsen nicht nur am Boden, auch an Bäumen siedeln sie sich an. (Foto: I. Wimmer)
Pilze wachsen nicht nur am Boden, auch an Bäumen siedeln sie sich an. (Foto: I. Wimmer)
Pilze wachsen nicht nur am Boden, auch an Bäumen siedeln sie sich an. (Foto: I. Wimmer)

Im Wald, auf Wiesen und manchmal sogar in Parks verbergen sich vielerlei Pilze – bunt, unscheinbar, mit fein verästelten Strukturen unter der Erde oder mit prachtvollen Fruchtkörpern. Doch trotz ihrer oft ansprechenden Formen gilt: nur Pilze essen, die mit 100 % Sicherheit als essbar identifiziert wurden – idealerweise durch einen ausgebildeten Pilzberater oder eine offizielle Kontrolle.
Pilze bestehen zu einem großen Teil aus Wasser – etwa 90 % ihres Gewichtes. Durch diesen hohen Wasseranteil können sie bei Lagerung oder Transport rasch verderben und verderben schneller als viele andere Naturprodukte. Das erklärt, warum frische Pilze rasch verwendet oder richtig konserviert werden sollten.
Die Saison für das Pilzsammeln reicht vielerorts bis in den Spätherbst hinein, häufig bis November. Abhängig von Witterung, Standort und Höhenlage können einzelne Arten bereits früher erscheinen oder länger zu finden sein, solange Bodenfeuchtigkeit und Temperaturen passen.

Pilzberater

Damit nicht der falsche Pilz auf dem Teller landet, lohnt es sich oft einen sogenannten Pilzberater zu kontaktieren. Andreas Herbrecht, Pilzberater der Bayerischen Mykologischen Gesellschaft (BMG), ist einer.
Als ehrenamtlicher Pilzberater berät Herbrecht Pilzsammler, kontrolliert Fundkörbe und gibt – wenn er sich den Pilz persönlich angesehen hat – eine Verzehrfreigabe für Pilze, die als sicher essbar erkannt wurden. Er führt Vorträge durch, bietet geführte Pilzlehrwanderungen an und arbeitet mit dem Giftnotruf zusammen, wenn Vergiftungsfälle gemeldet werden.
Die Korbkontrolle ist eine zentrale Dienstleistung: wer Pilze gesammelt hat, kann sie – nach telefonischer Absprache – dem Pilzberater vorlegen. Dort werden ungenießbare oder giftige Exemplare aus dem Fund aussortiert, und nur geprüfte Pilze erhalten eine Empfehlung zum Verzehr. Wichtig: diese Freigabe ist nur möglich, wenn der Pilzberater den Pilz persönlich sehen konnte – per Foto reicht das nicht aus.
Neben der Bestimmung bietet Herbrecht auch Pilzlehrwanderungen in Landkreis Ebersberg und Erding an. Dort geht es weniger um das „Körbefüllen“, sondern um das Verständnis von Merkmalen, zur Zuordnung zu Pilzgattungen und zur sicheren Unterscheidung von essbaren Arten gegenüber gefährlichen Doppelgängern.
Ein weiteres Angebot sind Kurse zur Pilzzucht – etwa in Haus oder Garten.

Sicher sammeln und essen

- Nur Pilze essen, die definitiv und mit hoher Sicherheit als essbar bestimmt wurden – idealerweise durch einen sachkundigen Pilzberater.
- Für eine Verzehrfreigabe sollte der Pilzberater die Fruchtkörper persönlich sehen. Fotos oder Beschreibungen allein reichen oft nicht aus.
- Vorsicht! Auch essbare Pilze haben oft giftige Doppelgänger.
- Frische ist wichtig: durch den hohen Wassergehalt verderben Pilze schneller, daher rasch verarbeiten.
Die Sammelsaison in vielen Regionen endet oft im November – danach sind Pilze nur noch selten zu finden. Mit guter Vorbereitung und einem geschulten Fachkundigen gelingt die Pilzsuche jedermann und ein toller Ausflug in die Natur ist es obendrauf.

Pilzberater:

Sollten Sie Fragen zu Ihrem Fund haben oder Interesse an einer Pilzwanderung haben, dann schauen Sie doch mal auf die Webseite von Andreas Herbrecht unter: https://pilzberatung-erding-ebersberg.de.

    north