Für den 23-jährigen Profi-Boxer Simon Zachenhuber aus Reisen im Landkreis Erding läuft es wie am Schnürchen. Am vergangenen Samstag, 22. Januar, erboxte er sich im Kampf gegen den zwei Jahre jüngeren Wormser Maurice Morio den Titel des IBF-Juniorenweltmeisters im Mittelgewicht (-72,5 Kilo). Was keineswegs bedeutet, dass der ehrgeizige Sportler damit nun am Ziel all seiner Träume angekommen ist.
Simon Zachenhuber hatte dem Kampf schon im Vorfeld zuversichtlich entgegengesehen: "Ich habe auch im Vorfeld immer an einen Sieg geglaubt. Ich war sehr gut vorbereitet und habe mich daher auf den Kampf gefreut. Wer vorher schon ans Verlieren denkt, hat bereits verloren.
Ein harter Kampf war es dann auch gegen den Wormser über die volle Distanz der zehn Runden, bei dem Simon seine Spitzen-Kondition absolut zugute kam. Doch der 23-Jährige fightete nach allen Regeln der Kunst, besonders für den Einsatz seiner Führhand wurde er gerühmt. Am Ende legten sich die Preisrichter auf einen klaren 97:94, 98:93, 98:92-Sieg zu Gunsten des Reiseners fest, der damit ebenso wie sein Trainer sehr glücklich war. "Ich bin mit einem Punktsieg sehr zufrieden. Auf einen KO lege ich es nie drauf an. Der kommt von ganz alleine. In diesem Fall nicht, da der Gegner eine sehr gute Deckung hatte. Aber es war ein eindeutiger Sieg nach einem sehr fairen und sauberen Kampf, und das ist wichtig.", kommentierte der frisch gekürte WM-Sieger das Ergebnis.
Erstmals trat Simon Zachenhuber an diesem Abend unter dem Kampfnamen "Der Matador" an. Wie der Weltmeister verriet, erinnert der Name an die Zeit, als er bei Let's Dance teilgenommen hatte. Dort hatte er sich beim Tanz des Matadors, dem Paso Doble, am besten geschlagen. "Außerdem ist ein Matador eine elegante, zielstrebige und kämpferische Person. Viele meiner Fans nannten mich fortan den Matador, also bin ich bei diesem Namen als Alias geblieben", so Simon Zachenhuber.
Schon kurz nach dem Kampf blickte Simon schon wieder äußerst ehrgeizig in die Zukunft. Wie bekannt wurde, strebt er nun einen Kampf gegen den mehrfachen Weltmeister Felix Sturm an. "Ob der Kampf mit Felix Sturm zustande kommt, liegt allein an ihm. Ich wäre bereit, doch Felix Sturm hat seinen nächsten Kampf am 26. März in Dortmund. Insofern geht es für mich hoffentlich für erst mal bald mit einem anderen Kampf weiter. Ich muss weiterhin Erfahrung sammeln und noch viel lernen, um ganz nach oben zu kommen. Und das geht am besten mit learning by doing", konstatiert Simon bodenständig-realistisch.
Zurück in der Erdinger Heimat wird Simon, wie er verspricht, seinen Gürtel als erstes in seinem alten Verein, dem KBV Erding, präsentieren, denn ein öffentlicher Auftritt war bis Redaktionsschluss aufgrund der aktuellen Regelungen nicht geplant.
Sicher werden in den folgenden Wochen weiter neue Zukunftspläne geschmiedet werden, alles neue, große Herausforderungen. Eins ist dabei sicher: Erding wünscht "Alles Gute, Simon!" und fiebert weiter mit! Vielleicht ja sogar doch bald einmal beim Kampf gegen Felix Sturm.