Mit einem fantastischen Konzert beglückte das Gebirgsmusikkorps der Bundeswehr Garmisch-Partenkirchen am Dienstagabend (06. Mai) das Publikum in der quasi ausverkauften Luitpoldhalle. Unter der Leitung von Major Rudolf Piehlmayer erklangen Melodien voller Emotionen und Leidenschaft, voller Engagement und Spielfreude. Der Reinerlös des Benefizkonzertes kommt zu gleichen Teilen dem Bundeswehr-Sozialwerk und der Bürgerstiftung Freising zugute.
Veranstalter ist die Stadt Freising, Bürgermeisterin Eva Bönig gegrüßte deshalb auch Orchester und Publikum auf das Herzlichste. Der Musikbogen, den Rudolf Piehlmayer für Freising ausgesucht hatte, reichte von Richard Strauß und Richard Wagner bis Nigel Hess, also ein Programm, „das Sie sonst nicht erwarten dürfen“, wie der Orchesterchef es in seiner Begrüßung ausdrückte. Die Conference übernahm in bewährter Weise wieder Hauptfeldwebel Alexander Hann. Der „Festmarsch (1888)“ von Richard Strauß (Arr. Gottfried Veith) hatte den Anfang gemacht, schwungvoll, mitreißend – eben ein Werk des wohl bekanntesten bayerischen Komponisten, das dessen Talent eindrucksvoll demonstrierte. Schon dabei fiel das fantastische Klarinettenspiel des Konzertmeisters auf. Dieses steigerte sich noch beim 2. Aufzug aus „Tannhäuser“ – dem „Einzug der Gäste“ (Richard Wagner, Arr. Stephan Ametsbichler). Die spirituelle Welt der Liebe und die weltliche Liebe konkurrieren musikalisch, das Publikum ist begeistert. Faszinierende Melodien bringen die „Polowetzer Tänze“ aus der Oper „Fürst Igor“ von Alexander Borodin (Arr. Mark Hindsley). Sie werden abgelöst von stampfenden Rhythmen, mächtige Paukenschläge dröhnen durch die Luitpoldhalle, das Publikum jubelt, nachdem das fulminante Ende verklungen war. Und dann kommt Klezmer-Musik. Adam Gorbs „Yiddish Dances“ stehen auf dem Programm, Musik von melancholisch bis freudig erregt, von emotionaler und rhythmischer Prägung als Kontrast.
Mit einem der bekanntesten Märsche der klassischen Musik startete das Orchester in die zweite Hälfte des Konzertes, mit „Pomp and Circumstances No 2, op. 39“ von Edward Elgar (Arr. Henk van Lijnschooten). „Die zentrale Melodie (…)“, wusste der Conférencier, „ist in England fast so etwas wie eine inoffizielle Hymne geworden.“ Richard Wagners „Marsch im Gedenken an König Ludwig II. von Bayern“ (Arr. Alfred Reed) trägt alle Symbole eines Huldigungsmarsches, den Wagner seinem Gönner zu dessen 19. Geburtstag komponierte. Es ist ein symphonischer Marsch, wie geschaffen für das Gebirgsmusikkorps. Rasantes Tempo, ein Oboen-Solo und einen mächtigen Eindruck bei den Zuhörern in der Luitpoldhalle brachte „El Camino Real“ (Alfred Reed), bevor mit „East Coast Pictures“ von Nigel Hess in drei Sätzen das Ende des Benefizkonzertes herannahte. Besonders aus der wunderbaren Musik herausragend, das Kornett-Solo von Stabsfeldwebel Lindshofer.
Mit zwei Märschen, darunter natürlich die „Kaiserjager“ verabschiedeten sich die rund 60 Soldatinnen und Soldaten. Traditionell wurden am Schluss die Bayernhymne und die Deutsche Nationalhymne gespielt und gesungen. Ein großer Abend ging zu Ende.
Und übrigens: Das nächste Benefizkonzert des Gebirgsmusikkorps in Freising findet am 6. Mai 2026 statt.