Unter dem Motto "olle zsam" haben sich 2021 Familien in den buntesten Facetten zusammengetan, eine neue Initiative für den Landkreis Freising auf den Weg zu bringen. Gelebte echte Inklusion sowie eine Beeinträchtigung oder Behinderung sind die verbindenden Elemente.
Jeder hat in den vergangenen Monaten zu spüren bekommen, wie groß die Lücken im Bildungssystem, aber auch im gesellschaftlichen Miteinander geworden sind. Die Initiatoren von FINI - der Freisinger Initiative für Inklusion - wissen, dass eine inklusive Haltung eine passende Antwort darauf ist. Inklusion ist der Prozess der Anerkennung und der diskriminierungsfreie Umgang mit der menschlichen Vielfalt in unserer Gesellschaft.
Die Pandemie stoppte vom letzten Frühjahr an nicht nur in Freising viele inklusive Projekte bzw. Angebote, die über die letzten Jahre durch Zusammenarbeiten von Institutionen, Vereinen und Eltern angestoßen wurden. Gerade die schulische Inklusion, aktuell noch ein kleines Pflänzchen, kam mancherorts vollständig zum Erliegen.
Das schockierte einerseits und mobilisierte andererseits die Eltern von FINI.
Ziel der Initiative ist es, mit bestehenden Institutionen wie Schulen oder Vereinen inklusive Haltung und Strukturen weiterzuentwickeln und vor allem auf- und auszubauen. Denn davon gibt es, auch nach zwölf Jahren in Deutschland gesetzlich verankerter Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen, noch viel zu wenige - auch im Landkreis Freising! Oftmals gibt es für Kinder mit Inklusionsbedarf weder schulisch noch im außerschulischen Freizeitbereich Wahlmöglichkeiten. Auch negative Erfahrungen, was Diskriminierung betrifft, gehören dazu.
Die Gesellschaft wird bunter und muss wieder demokratischer werden. Inklusives Denken und Tun muss in allen Bereich eine Selbstverständlichkeit werden. Mit kleinen Schritten vor Ort müssen Veränderungen beginnen, finden die Initiatoren von FINI.
Einige Projekte werden bereits verfolgt, erste Gespräche bald gesucht. So soll es für zwei Viertklässler auch nach dem Übertritt mit einer echten inklusiven Beschulung weitergehen, denn Inklusion endet nicht mit der 4. Klasse. Auch das Ferienprogramm-Angebot darf im Landkreis inklusiver werden. FINI unterstützt auch die Inklusionsmannschaft des SC Freising. Es wird ein weiterer Trainer gesucht, um eine zweite Gruppe für Jüngere anbieten zu können.
Im Kreis der Initiative sind viele unterschiedliche Personen und Familien - dass soll genutzt werden. Daher will die Elterninitiative FINI auch andere Eltern beraten und sieht sich als Ergänzung in der Selbsthilfe zu öffentlichen Beratungsstellen für die Belange von Familien mit Kindern mit Behinderungen, Beeinträchtigungen und anderen Themen. Auch weitere Mitmacher sind jederzeit willkommen - mehr Informationen gibt es auch unter www.fini-inklusion.de.