Seit 2018 gibt es wieder eine Dirndlschaft in Langengeisling, über 100 Mitglieder sind dort inzwischen vereint. In der vergangenen Adventszeit hat die Dirndlschaft das Aufleben des Brauches des Marientragens initiiert. Dieses symbolisiert die Herbergssuche von Maria und Josef, die seinerzeit in Bethlehem vergebens um eine Unterkunft nachgefragt hatten.
Die Dirndlschaft Langengeisling fand in Südtirol eine passende Marienstatue. Diese blieb eine gewisse Zeit im Haus und wurde dann an eine andere Familie weitergereicht. Die Familien, die am Marientragen teilnahmen, spendeten Geld. Die jungen Frauen überlegten, wem sie mit dem gesammelten Geld etwas Gutes tun könnten. Da die schwangere Maria damals eine werdende Mutter in Not war, kamen sie darauf, dem Frauenhaus 900 Euro zu spenden.
Das Frauenhaus des Landkreis Erding ist seit 2018 in Trägerschaft des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK). Finanziert wird es für die grundlegendsten Dinge hauptsächlich durch Fördermittel. Trotzdem benötigen die dort lebenden Frauen und ihre Kinder mehr. Jenes „mehr” finanziert sich durch Sach- und Geldspenden. Nun soll also das von der Dirndlschaft Langengeisling gesammelte Geld Müttern und generell Frauen in Not zugute kommen.
Bei der Spendenübergabe trafen die Vertreterinnen der Dirndlschaft auf den BRK-Kreisgeschäftsführer Andreas Lindner sowie die Leiterin des Frauenhauses, Steffi Irmscher-Grothen. Beide berichteten davon, dass das Frauenhaus ständig voll belegt sei. Irmscher-Grothen erklärte, dass dank Spenden auch einmal ein gemeinsamer Ausflug unternommen werde oder einem Kind, das in die Schule kommt, bestimmte Utensilien gekauft werden können. Für die Frauen des Hauses sind solche vermeintlichen Kleinigkeiten wichtig, weil sie ein Stück Normalität zurückgeben. In ein Geschäft zu gehen und mit ein wenig „eigenem Geld“ in der Hand Kleidung für die eigenen Kinder kaufen zu können – das gehört dazu. Die Spende soll zudem in tiergestützte Therapien investiert werden.
Andreas Lindner und Steffi Irmscher-Grothen nahmen den Spendenscheck dankbar entgegen. Die Dirndlschaft Langengeisling hatte die ursprüngliche Summe vom Marientragen noch aufgestockt, sodass der stattliche und runde Betrag von 900 Euro zusammenkam.