In einer Sonderausstellung zeigt das Stadtmuseum derzeit einen Einblick in das bürgerliche Leben in der Stadt und darum herum – in längst vergangenen Zeiten. Dabei reichen die Exponate von einem originalen Pferdeschlitten über eine Skisprung-Challenge im Schafhof 1952 bis hin zu Gemälden und Grafiken, die den „Schnee von gestern“ sozusagen „leibhaftig“ zeigen. Dienstag, 11. November, war Ausstellungseröffnung vor geladenen Gästen.
Gezeigt werde, so der Vorsitzendes des Historischen Vereins Freising, Günther Lehrmann, in seiner Begrüßung „nichts Bedeutungsloses, oder aus der Mode Gekommenes.“ Dipl. Ing. Eva Willberg, die frisch gebackene Leiterin des Stadtmuseums, zeige in ihrer Sonderausstellung vielmehr „stimmungsvolle Bilder“, die den Besucher „in Emotionen versetzen“ sollen. Der Winter sei nicht nur „die kalte Jahreszeit“ mit Frieren und Frösteln, sondern er könne auch „Freude und Glück“ bringen. „Dies alles soll diese Ausstellung vermitteln.“
Dr. Guido Hoyer erinnerte sich in seinem Grußwort vor allem an seine eigene Vita, mit Rodeln im Schafhof oder „die offene Eisfläche in der Luitpoldanlage.“ Winterdienst wie heute habe es kaum gegeben. Die Ausstellung zeige, „wie der Winter in Freising erlebt werden konnte.“
Die Vorstellung der Sonderausstellung übernahm Eva Willberg. Sie führte damit in ihre erste Ausstellung als Leiterin des Stadtmuseums ein, eine Aufgabe, die sie Mitte des Jahres von Dr. Ulrike Götz übernommen hatte. Götz war im Juli 2025 in den verdienten Ruhestand getreten. Die Ausstellung in den Räumen des Stadtmuseums im 1. Stock des Asam ist in fünf Hauptthemen gegliedert. Dabei bringt gleich das erste eine kleine Sensation: Skispringen im Schafhof. Der etwa 10-minütige Streifen in schwarz-weiß zeigt eine Veranstaltung des Alpenvereins aus dem Jahr 1952. Nahezu todesmutig stürzen sich da Amateur-Skispringer von der selbstgebauten Schanze. Ein zweiter Film erinnert daran, wie der Nikolaus mit dem Hubschrauber zu Waisenkindern kam.
Das zweite Thema zeigt Freising „tiefverschneit“ in Bildern. Ein weiteres Thema hat das „Schneevergnügen“ zum Thema. Ausgestellt sind Skier und Skischuhe aus den 50er-Jahen, aber auch Schlittschuhe um 1800 und 1900. Erstere wurden von Eisfischern und Eisstechern betragen, „dienten also nicht dem Vergnügen“, so Willberg. Die anderen hatten schon einen Hohlschliff in den Kufen, „dass man ganz schnell um die Kurve fahren kann.“ Ein anderes Thema befasst sich mit rauchfreiem Heizen, das möglich wurde, als „der Hinterladerofen erfunden“ worden war, bekanntester Vertreter davon ist der Kachelofen. Eine Installation lässt bewusst erleben, wie gefrorenes Regenwasser schmilzt. Ein Pferdeschlitten, „der wirklich noch bis in die 1970er Jahre für Ausfahrten genutzt worden ist“, komplettiert die Sonderausstellung.
Die Sonderausstellung läuft noch bis 22. Februar 2026
Dienstag von 15 bis 21 Uhr
Mittwoch bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr
Eintritt: 4 Euro, bzw. 2 Euro