Veröffentlicht am 04.04.2022 09:16

Traum vom Eigenheim

Teures Pflaster: Doppelhaushälften und Reihenhäuser sind im Landkreis für 750.000 bis 1,45 Millionen Euro zu haben und neue Eigentumswohnungen zwischen 6.000 und 9.500 Euro pro Quadratmeter. (Foto: sd)
Teures Pflaster: Doppelhaushälften und Reihenhäuser sind im Landkreis für 750.000 bis 1,45 Millionen Euro zu haben und neue Eigentumswohnungen zwischen 6.000 und 9.500 Euro pro Quadratmeter. (Foto: sd)
Teures Pflaster: Doppelhaushälften und Reihenhäuser sind im Landkreis für 750.000 bis 1,45 Millionen Euro zu haben und neue Eigentumswohnungen zwischen 6.000 und 9.500 Euro pro Quadratmeter. (Foto: sd)
Teures Pflaster: Doppelhaushälften und Reihenhäuser sind im Landkreis für 750.000 bis 1,45 Millionen Euro zu haben und neue Eigentumswohnungen zwischen 6.000 und 9.500 Euro pro Quadratmeter. (Foto: sd)
Teures Pflaster: Doppelhaushälften und Reihenhäuser sind im Landkreis für 750.000 bis 1,45 Millionen Euro zu haben und neue Eigentumswohnungen zwischen 6.000 und 9.500 Euro pro Quadratmeter. (Foto: sd)

Das Interesse an Wohnimmobilien ist im Raum Ebersberg weiterhin groß. Die Corona-Pandemie hat die Nachfrage noch gestärkt, betonten Vertreter der Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg und der LBS Bayern bei einem Pressegespräch letzte Woche. "Die Grundbedingung bleibt unverändert: Der Bedarf an Wohnraum in Bayern wächst. Laut der Bevölkerungsvorausberechnung des Landesamts für Statistik werden 2040 über eine halbe Million mehr Menschen im Freistaat leben als heute", erklärte Erwin Bumberger, Vorstandsvorsitzender der LBS Bayern. Zu den Wachstumsregionen zählt auch der Landkreis Ebersberg. "Laut der Prognose wird die Bevölkerungszahl im Landkreis 2040 bei 159.000 liegen. Das entspricht einem Wachstum von über zehn Prozent. Damit zählt die Region zu den am stärksten wachsenden in ganz Bayern", so Andreas Frühschütz, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg. Die Pandemie hat den Wunsch nach einem eigenen Zuhause deutlich verstärkt. Im Auftrag der LBS-Gruppe hat das Marktforschungsunternehmen Infas Quo Menschen zwischen 25 und 55 Jahren befragt. In Bayern haben dabei 70 Prozent der Wohneigentümer gesagt, dass für sie die eigenen vier Wände durch die Pandemie noch wichtiger geworden sind. Von den Mietern wiederum haben 71 Prozent erklärt, dass sie lieber in Wohneigentum leben würden.

Einen spürbaren Engpass stellt in vielen Regionen weiterhin das Angebot an Wohnraum dar. Trotz der Pandemie ist die Tendenz beim Neubau ungebrochen positiv. Die Zahl der Fertigstellungen ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen und nähert sich nun den 70.000 Wohneinheiten pro Jahr an, die Immobilienmarktforscher und Staatsregierung in Bayern als notwendig ansehen. Die Zahl der neuen Baugenehmigungen ist im vergangenen Jahr auf über 80.000 gestiegen. Das ist der höchste Wert seit 1995 und gibt Anlass zur Hoffnung, dass sich die Bautätigkeit weiter dynamisch entwickeln wird. Auffällig ist dabei, dass die Zahl der Baufreigaben in den größten Städten rückläufig war, während sie in den Landkreisen deutlich gestiegen ist. "Hier deutet sich eine Verschiebung in Folge der Pandemie an. Weit mehr Menschen als zuvor können von Zuhause aus arbeiten und werden das auch künftig regelmäßig tun. Die Nähe zum Arbeitgeber verliert dadurch bei der Wahl des Wohnorts an Bedeutung. Gleichzeitig ist Wohnraum außerhalb der Städte in der Regel leichter finanzierbar", erklärte Bumberger.

"Der Landkreis Ebersberg verzeichnet seit Jahren eine starke Bautätigkeit. Allerdings ist diese von deutlichen Schwankungen geprägt, was insbesondere mit der Verfügbarkeit von Bauland zusammenhängt. Insgesamt wurde ein hohes Niveau von Fertigstellungen erreicht. Aber der Nachfrage wird dies bislang dennoch nicht gerecht", sagte Frühschütz.

Die Preise für Wohnimmobilien sind im Landkreis Ebersberg erneut gestiegen. Das zeigt der Marktspiegel der Sparkassen-Finanzgruppe, der zum Jahreswechsel erstellt wurde. Demnach kosten Baugrundstücke in der Region Ebersberg zwischen 650 und knapp 2.700 Euro pro Quadratmeter. Doppelhaushälften und Reihenhäuser sind für 750.000 bis 1,45 Millionen Euro zu haben und neue Eigentumswohnungen zwischen 6.000 und 9.500 Euro pro Quadratmeter. Gebrauchte freistehende Häuser kosten zwischen 650.000 und 2,2 Millionen Euro, gebrauchte Doppelhaushälften und Reihenhäuser 600.000 bis 1,3 Millionen Euro und Eigentumswohnungen zwischen 4.500 und 7.500 Euro pro Quadratmeter. Die weitere Preisentwicklung auch in der Region wird stark von der konjunkturellen Entwicklung – auch in der Folge des Kriegs in der Ukraine und der Sanktionen gegen Russland – sowie der daraus resultierenden Lage am Arbeitsmarkt abhängen. "Angesichts der Attraktivität unserer Region rechnen wir damit, dass die Wohnimmobilienpreise im kommenden Jahr stabil bleiben oder erneut steigen werden – wenn auch mit moderatem Tempo", so Frühschütz. Wie sich die Preissituation im Gebrauchtmarkt vor Ort darstellt, geht auch aus dem neuen Wohnmarktbericht der Kreissparkasse hervor, der ab Mitte April in den Filialen und Immobiliencentern erhältlich sein wird. In diesem gibt die Kreissparkasse eine aktuelle Übersicht über Kauf- und Mietpreise für Häuser und Wohnungen nach Städten und Gemeinden. Der Bericht ist verfügbar für die Landkreise Starnberg, München und Ebersberg. Er wurde in Kooperation mit dem iib Dr. Hettenbach Institut (iib-Institut) erhoben, einem unabhängigen Analysehaus mit über 25 Jahren Erfahrung im Immobilienmarkt.

Während der energetische Zustand von Neubauten in der Regel einem hohen Niveau entspricht, klafft im Bestand eine Sanierungslücke. In Bayern sind drei Viertel der 6,4 Millionen Wohnungen vor 30 oder mehr Jahren gebaut worden. Ein Großteil davon ist bislang nicht umfassend energetisch modernisiert worden. Auch im Landkreis Ebersberg besteht ein erhebliches Potenzial für energetische Modernisierungen. Hier sind über 21.000 Wohngebäude älter als 30 Jahre. Der "Green Deal" der Europäischen Union und das Klimaschutzgesetz der Bundesregierung geben hier jedoch ambitionierte Ziele vor. "Gerade angesichts der enorm gestiegenen Preise für Öl und Gas lohnt es sich, in eine Verbesserung der energetischen Ausstattung zu investieren. Zudem liegt darin ein enormes Potenzial, mit umfassenden Modernisierungen die Bausubstanz in der Region zu stärken und gleichzeitig aktiven Klimaschutz zu betreiben", sagte Frühschütz.

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