Pünktlich zur Herbstschau verwandelte sich Moosburg zum »Nabel der Welt“ für alles, was Bier bzw. Hopfen und Gerste anbelangt. Kürzlich fand hier die 135. Hopfen- und 119. Gerstenschau mit Bekanntgabe der Preisträger statt. Leider fiel die Bonitierung vom Hopfen heuer aus. Es wurde der Gesamtsieger und die Landkreissieger aus den Landkreisen Altötting, Augsburg, Dachau, Ebersberg, Eichstätt, Erding, Freising, Fürstenfeldbruck, Kelheim, Landsberg, Landshut, München, Rosenheim, Pfaffenhofen, Straubing und Traunstein in der Schäfflerhalle von Herrn Georg Schweiger, dem Vorsitzenden des Gerstenbauverbandes Moosburg e.V., mit einem Bierkrug und Urkunde ausgezeichnet. Grußworte sprachen Bürgermeister Josef Dollinger aus Moosburg sowie die Stellvertretende Landrätin des Landkreises Freising und frühere Bürgermeisterin aus Moosburg Anita Meinelt. Im Anschluss an die Grußworte hielt der Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft aus Freising, Präsident Stephan Sedlmayer, die Festrede „Bier braucht Heimat“. Als Resümee stellt er dabei fest, Bayern ist Heimat für Bier, da hier die besten Voraussetzungen gegeben sind.
Dr. Markus Herz vom Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung an der Landesanstalt für Landwirtschaft erläuterte in seiner Fachkritik den Braugerstenanbau und Anbauflächen in Bayern sowie die Bonitierungsergebnisse. Zur Bonitierung führte Herz aus, dass folgende Merkmale Berücksichtigung fanden: Eiweißgehalt, Anteil Extrakt, Vollgerstenanteil, Kornausbildung, Spelzenfeinheit, Verunreinigung/Abputz, Anteil Auswuchs, Verletzungen des Kornes sowie Geruch.
Bei den insgesamt 103 eingesandten Proben entfielen 43 % auf die Sorte Grace, 22 % auf Acordine und 12 % auf Avalon und die restlichen 23 % verteilen sich auf sieben weitere Sorten.
Aus 16 Landkreisen hatten heuer Gerstenanbauer und Lagerhäuser wieder mehr Muster als im Vorjahr eingesandt. Es waren Proben von 10 verschiedenen Sorten. Bei der Bonitierung wurde festgestellt, dass die Körner auffällig heller waren und durch die Trockenheit ein leicht erhöhter Abputz und Verunreinigungen festzustellen war. Der Eiweiß- und Extraktgehalt auf gutem Niveau und bei einer mittleren Kornqualität, aber etwas besser als im Vorjahr. 14 auswertbare Proben kamen dabei aus dem Landkreis Ebersberg, davon allein 7 aus der Gemeinde Pliening.
Die Bonitierungsergebnisse der Ebersberger Braugerstenanbauer können sich sehen lassen, kommt doch der Gesamtsieger erneut aus dem Landkreis Ebersberg. Es ist diesmal Markus Föstl aus Neufarn, Gemeinde Vaterstetten. Er brachte bereits Muster 2020 und 2021 zur Bonitierung und erzielte damals bereits jeweils einen I. Preis. Sein heuer eingebrachtes Muster der Sorte Accordine wurde mit 35 Punkten bewertet, dem besten maximalsten Ergebnis. Ein herausragendes Ergebnis. Knapp hinter ihm platzierte sich mit 34 Punkten Brigitta Glasl-Luz aus Zorneding und Helmut Stocker aus Landsham, der bereits 2018 und 2020 Landkreissieger war. Es folgen 5 Muster/Erzeuger mit 33 Punkten: Florian und Josef Bauer-Eberhart, Pliening, Michael und Franz Eberhart aus Gigging, Marion Jell aus Pliening, Vorjahressieger Martin Stockmayr jun. aus Baldham und Ferdinand Glasl aus Zorneding. Mit 32 Punkten bewertet wurden die Erzeugmuster von Christian Burghart, Franz Burghart GbR aus Ottersberg und Martin Stockmayr jun. mit seiner Sorte Amilada. Alle vorgenannten Landwirte erhielten einen I. Preis, der mit einer Urkunde und einem Bierkrug versehen war. Mit einem II. Preis ausgezeichnet und mit 31 Punkten bewertet wurde das Muster von Max Hollweck aus Zorneding. Melchior Stocker aus Landsham wurde für sein eingereichtes Muster mit 29 Punkten bewertet und erhielt einen III. Preis. Ein weiteres Muster wurde wegen des hohen Eiweißgehaltes von einer Vergabe eines Preises ausgeschlossen. Die Stellvertretende Ebersberger Landrätin Magdalena Föstl gratulierte dem Gesamtsieger sowie den weiteren Preisträgern zu ihren großartigen Erfolgen und überreichte Herrn Markus Föstl eine Ehrengabe des Landkreises Ebersberg.