Veröffentlicht am 05.11.2021 23:29

... und ab geht das Virus!

Im Klinikum Landkreis Erding stehen angesichts zunehmender Überlastung der Intensivstation die Zeichen auf Sturm. (Foto: LRA)
Im Klinikum Landkreis Erding stehen angesichts zunehmender Überlastung der Intensivstation die Zeichen auf Sturm. (Foto: LRA)
Im Klinikum Landkreis Erding stehen angesichts zunehmender Überlastung der Intensivstation die Zeichen auf Sturm. (Foto: LRA)
Im Klinikum Landkreis Erding stehen angesichts zunehmender Überlastung der Intensivstation die Zeichen auf Sturm. (Foto: LRA)
Im Klinikum Landkreis Erding stehen angesichts zunehmender Überlastung der Intensivstation die Zeichen auf Sturm. (Foto: LRA)

Das Corona-Virus im Landkreis Erding geht derzeit buchstäblich ab "wie Schmidts Katze". Inzwischen gibt es bereits 10.083 bestätigte Fälle. Am Montag lag die Inzidenz nach Angaben des RKI gar bei 391,7, über das Wochenende war auch ein weiterer Todesfall zu verzeichnen. Im Klinikum Landkreis Erding wurden 23 Covid-PatientInnen behandelt, 17 auf der Isolier- und sechs auf der Intensivstation (fünf beatmet; alle Beatmeten sind ungeimpft; Stand: 8.11.).

Seit Sonntag ist der Landkreis Erding nach Angaben von Daniela Fritzen, Mitarbeiterin der Pressestelle des Klinikums, ein sogenannter Hotspot. Regionale Hotspots sind Landkreise, wo die verfügbaren Intensivbetten zu über 80 Prozent ausgelastet sind und in denen zugleich die 7-Tage-Inzidenz von 300 überschritten ist. Damit gelten die Regeln der roten Krankenhausampel: Aus 3G/3G plus wird 2 G. Ausnahmen bestehen für Gastronomie, Beherbungsbetriebe und körpernahe Dienstleistungen, dort gilt weiter 3G plus ebenso wie 3G für Betriebe mit über zehn Beschäftigten.

Die ernste Lage im Klinikum war deshalb auch wieder Thema des Krisenstabs. Landrat Martin Bayerstorfer und Vize-Landrat Franz Hofstetter sprachen sich dafür aus, alles möglich zu machen, damit das Klinikum gut durch diese Phase kommt, unabhängig von möglichen Kosten.

PD Dr. Lorenz Bott-Flügel, Ärztlicher Direktor des Klinikums Landkreis Erding, betonte ebenfalls den Ernst der Lage: „Unser Krankenhaus, wie die anderen in der Region, geraten an die Grenzen ihrer Kapazitäten. Wir werden planbare Operationen herunterfahren, um zusätzliche Möglichkeiten in der Intensivmedizin zu schaffen. Aber wir können die nächsten Wochen nur dann stemmen, wenn alle zusammenhelfen. Daher ist meine eindringliche Bitte an alle, ihre Kontakte wo immer möglich wieder einzuschränken und sich impfen zu lassen! Von den Covid-19-Patienten bei uns im Haus sind aktuell 80 Prozent ungeimpft. Wären alle geimpft, hätten wir vor allem deutlich weniger schwere Verläufe und damit auch freie Betten auf der Intensivstation.“ Der Ärztliche Direktor bittet zudem um Verständnis dafür, dass sich Wartezeiten in der Notaufnahme aufgrund der Lage verlängern können, und appelliert, Besuche im Krankenhaus auf das Notwendigste einzuschränken.

Der Krisenstab hat zudem am Montag beschlossen zu prüfen, zusätzliche Hilfe von der Bundeswehr anzufordern. „Die Arbeit des Krisenstabs hat als oberstes Ziel, die Versorgung der Bürger im Landkreis Erding zu gewährleisten. Dafür holen wir uns, wo möglich und nötig, wie in der Vergangenheit auch externe Hilfe“, so Landrat Martin Bayerstorfer.

Auch Dr. Markus Marschall, der Vorsitzende des Ärztlichen Kreisverbands Erding, appelliert an Ungeimpfte: „Wer Zweifel hat, den kann ich nur auffordern: Lassen Sie sich von einem Arzt beraten! Dafür sind wir Ärzte auch da, um zu beraten und aufzuklären, welche Gründe für eine Impfung sprechen, wie sicher sie ist und was sie vor allem bewirken kann: nämlich schwere Verläufe verhindern.“

Im Landkreis Erding sind 63,8 Prozent der Bevölkerung bereits vollständig geimpft, bei den über 12-Jährigen liegt die Impfquote bei 72,1 Prozent. Das mobile BRK-Impfteam ist auch weiter fleißig im Landkreis unterwegs: Am Donnerstag, 11. November, ist es im alten Rathaus in Bockhorn und am Freitag, 12. November, in der Strogenhalle in Wartenberg - jeweils von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr.

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