Veröffentlicht am 11.06.2025 13:31

250 Jahre Feuerwehrgeschichte: Moosinning und Eichenried feiern ein besonderes Jubiläum

Gemeinsam sind wir stark - und 250 Jahre alt! (Foto: FFW Moosinning/Eichenried)
Gemeinsam sind wir stark - und 250 Jahre alt! (Foto: FFW Moosinning/Eichenried)
Gemeinsam sind wir stark - und 250 Jahre alt! (Foto: FFW Moosinning/Eichenried)
Gemeinsam sind wir stark - und 250 Jahre alt! (Foto: FFW Moosinning/Eichenried)
Gemeinsam sind wir stark - und 250 Jahre alt! (Foto: FFW Moosinning/Eichenried)

Dieses Jubiläum ist einmalig! Zwei Feuerwehren in benachbarten Ortschaften werden zusammen 250 Jahre alt. Das gilt es natürlich gebührend zu feiern. In Moosinning haben die Freiwilligen ihren 150. Geburtstag und in Eichenried haben sie 100-jähriges Jubiläum. Das Besondere: Gefeiert wird zusammen! 250 Jahre gelebte Gemeinschaft, Kameradschaft und Einsatzbereitschaft. Mit einem großen Gründungsfest, das Tradition und Zusammenhalt verbindet wird das nun zelebriert.
An mehreren Festtagen erwartet die Besucher ein abwechslungsreiches Programm für Jung und Alt: Feierliche Anlässe, zünftige Musik, geselliges Beisammensein, kulinarische Schmankerl und natürlich der Festumzug als Höhepunkt des Jubiläums.

Festprogramm

Sehr humorvoll drehten die beiden Feuerwehren einige kurze Clips, die in den sozialen Medien geteilt wurde, wo es um die Zeltplatzsuche für das große Fest ging. Dieser wurde natürlich schlussendlich gefunden. Das Fest findet „Am Gfängbach“ zwischen Moosinning und Eichenried von Mittwoch, 19. Juni, bis Montag, 23. Juni, statt.
Mittwoch
Jetzt geht’s los: Der Bieranstich findet um 18.00 Uhr statt. Es spielt die Blaskapelle Moosinning.
Donnerstag
Um 10.00 Uhr findet ein großes Oldtimertreffen statt. Am Abend gibt’s ab 19.00 Uhr ein Musikkabarett mit „tom&basti“.
Freitag
Der Seniorennachmittag startet um 13.00 Uhr. Ab 18.00 Uhr heißt es auf zum Bier- und Weinfest mit „Die lustigen Finsinga“.
Samstag
Ab 10.00 Uhr findet der Kreisfeuerwehrtag statt. Um 14.00 Uhr startet der Familiennachmittag mit Vorführungen und cooler Musik von „Schlawindl“. Der Partyabend beginnt um 19.00 Uhr, dann heizen „DeSchoWieda“ ordentlich die Stimmung an.
Sonntag
Der Festsonntag beginnt bereits um 8.00 Uhr mit einem Kirchenzug und Gottesdienst. Danach wird zum Mittagstisch geladen. Auch Barbetrieb wird es geben.
Montag
Um 18.00 Uhr beginnt der politische Abend. Um 19.30 Uhr wird Staatsminister Hubert Aiwanger auf der Bühne erwartet.

Eichenried

Das Erdinger Moos erstreckt sich als eines der ehemals größten Moorgebiete Süddeutschlands zwischen dem nordöstlichen Stadtrand von München und der Gegend von Moosburg. Ihm ist ganz Eichenried und über drei Viertel der Gemeinde Moosinning zuzuordnen. Bis vor etwa 150 Jahren befand es sich noch in weitgehend naturnahem Zustand. Eichenried war damals dünn besiedelt und die Anwesen lagen in weit verstreuten Siedlungen. Ein Grund, warum die Gründung der Feuerwehr dort recht spät erfolgte. Erste Gründungsbestrebungen sind aus dem Jahre 1911 dokumentiert, doch dauerte es dann doch bis zum 12. Januar 1925, der als offizieller Gründungstag dokumentiert ist. Über die ältere Vergangenheit ist relativ wenig dokumentiert. Aber noch 1978 gab es gerade einmal 13 aktive Mitglieder. Heute sind es 57. Seit 2004 gibt es eine Jugendfeuerwehr, was sich natürlich sehr positiv auf die Mitgliederzahl ausgewirkt hat.
Die Feuerwehr erhielt noch im Gründungsjahr ein bescheidenes Gerätehaus, das offensichtlich durch Eigenleistungen der Feuerwehr errichtet wurde. Das Gerätehaus hatte eine bebaute Grundfläche 24 qm. Das Gebäude erhielt 1951 einen Anbau zur Unterbringung der gemeindeeigenen Kartoffelkäferbekämpfungsspritze. Abgesehen davon, dass in dem kleinen Gebäude nur das damals Nötigste und auch noch die Salutkanone untergebracht waren, musste es 1967 dem Ausbau der Bundesstraße 388 weichen. Ein neues Gerätehaus mit den Ausmaßen 8,50 x 5,50 m errichtete die Gemeinde 1968. Trotz eines Umbaus 1986/1987, war auch dieses Haus bald zu klein geworden. Bereits 1997 wurde ein Neubau beschlossen. Erst 2008 folgte der Baubeginn. Aufgrund von massiven Mängeln bei der Ausführung wurde der Bau im Frühjahr 2009 eingestellt. Erst im Herbst 2009 wurde weitergebaut und das Gebäude wurde im Frühjahr 2011 an seinem heutigen Standort fertiggestellt.

Moosinning

Eine Entschließung der Regierung von Oberbayern vom 12. Dezember 1873 lässt den Schluss zu, dass die Gründung Freiwilliger Feuerwehren sich gar nicht so freiwillig vollzog, wie es den Anschein hat. Sie stellt fest, dass in vielen Bezirken „noch kein reger Eifer in Gründung sich kundgibt“. Vor diesem Hintergrund schrieb das Bezirksamt am 16. Juni 1875, wohl nicht das erste Mal, an den Bürgermeister der Gemeinde Moosinning, Wolfgang Eschbaumer, dass er vor einigen Wochen die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr versprochen habe, was aber noch nicht geschehen sei.
Tatsächlich erfolgte die Gründung dann am 24. Juni 1875, bei der auch die Satzung beschlossen wurde. Am Gründungstag erklärten bereits 50 Männer ihren Beitritt, 1876 konnte der Verein schon 70 Mitglieder zählen. In den Kriegsjahren wurde der Verein aufgelöst. 1951 wurde er neu gegründet, aber nie vom Landratsamt genehmigt. Erst die zweite Wiedergründung am 24. Februar 1981, bei der auch die Satzung beschlossen wurde, schaffte den Durchbruch. Seither gestaltet sich das Vereinsleben rege. Derzeit sind es 80 aktive Mitglieder. Auch in Moosinning wurde 2010 eine Jugendfeuerwehr gegründet, um mehr aktive Mitglieder zu gewinnen, was auch gelang.
Das erste nachweisbare Feuerwehrgerätehaus in Moosinning, 1859 erbaut und als „Feuerwehrrequisitengebäude“ bezeichnet, stand in unmittelbarer Nähe des jetzigen Standorts. Es musste 1888 dem neuen Hüter- und Feuerhaus weichen. Knapp hundert Jahre vergingen, bis am 14. September 1986 das neu gebaute Gerätehaus die kirchliche Weihe durch Pfarrer Alois Graipel erhielt.

north