Eine Versammlung in Erding mit Zug durch die Lange Zeile sowie im weiteren Verlauf in Richtung des Landratsamts und des Rathauses verlief zwar friedlich, jedoch war sie nicht angemeldet: Am Montagabend, 13. Dezember, fanden sich etwa 600 Personen zunächst im Bereich des Schrannenplatzes in Erding zusammen. Anschließend zogen sie mit Kerzen und Laternen, teilweise mittig auf der Straße, durch Erdings Innenstadt. Vor dem Rathaus wurden dabei mehrere Kerzen abgestellt. Ein Versammlungsleiter der "Versammlung zur Diskussion anlässlich der Corona-Pandemie" wurde auch vor Ort nicht benannt. Die friedliche Versammlung wurde dabei von der Polizei Erding begleitet. Vereinzelt kam es zu Verstößen gegen den bei Versammlungen gemäß Infektionsschutzgesetz geltenden Mindestabstand von eineinhalb Metern. Gegen Ende des Aufzugs rief ein Teilnehmer zur Blockade des Straßenverkehrs auf - gegen ihn wird nun ermittelt.
Für kommenden Montag, 20. Dezember, wird im Internet nun erneut zu einem "Montagsspaziergang", der nach Einschätzung der Versammlungsbehörde als Versammlung zu werten ist, aufgerufen: Die für derartige Versammlungen unter freiem Himmel nötige Versammlungsanzeige bei der Versammlungsbehörde am Landratsamt Erding erfolgte jedoch bisher wiederum nicht.
Die Polizei Erding weist auf den hohen Grundrechtsschutz hinweisen, den jede Versammlung genießt. Die Anzeige einer Versammlung ermöglicht den Sicherheitsbehörden und der Polizei, Maßnahmen zur Sicherheit und zum Schutz der Versammlung vorzubereiten. Hier muss auch der Pandemie und dem Infektionsschutz Rechnung getragen werden. Der vorgeschriebene Mindestabstand von eineinhalb Metern muss gewahrt werden. So können die Versammlungsteilnehmer selbst, andere Verkehrsteilnehmer, Anwohner und Passanten geschützt werden, ohne dass die Versammlung als solche eingeschränkt wird. Die Anzeige dient also dem Schutz der Versammlung selbst.Wird eine Versammlung aber ohne vorherige Anzeige durchgeführt ermitteln die Sicherheitsbehörden in einem Ordnungswidrigkeitenverfahren gegen die Veranstalter.
Trotz der noch fehlenden Anzeige zur angekündigten Versammlung werden die Sicherheitsbehörden des Landkreises, der Stadt Erding und die Polizei kommenden Montag zum Schutz der Versammlung vor Ort sein. Eine weitere, allerdings angemeldete Versammlung unter freiem Himmel wird am 20. Dezember ebenfalls in Erding stattfinden. Im Bereich um den Schrannenplatz Erding kann es wegen der Versammlungen am Montag, 20. Dezember, ab etwa 18 Uhr zu Verkehrsbehinderungen kommen. Es wird empfohlen bis ca. 21 Uhr diesen Bereich weiträumig zu umfahren.