Wer sich einmal so richtig ausführlich über die Banane informieren möchte – wo und wie sie angebaut wird, welche Sorten es gibt, wie viel wir Deutsche im Vergleich zu den Menschen in Südamerika davon essen, oder was man alles mit den Blättern anfangen kann – der hat dazu die Möglichkeit bis zum 15. Oktober. Im Gebäude H11 der HSWT („Am Staudengarten“) wurde eine umfangreiche und informative Ausstellung aufgebaut (täglich von 9 bis 17 Uhr). Gut elf Kilo Bananen isst jeder Deutsche im Jahr, jeder Chinesen nur zwei. In Ecuador, im Westen Südamerikas, sind es dagegen 110 und in Ruanda in Ostafrika, wo aktuell die Straßen-Rad-WM stattfindet, sind es gar 250 Kilo je Jahr und Einwohner. Die Masse davon allerdings sind Kochbananen, die in Afrika „Matooke“ heißen, überhaupt sind über 80 Prozent der weltweit angebauten 155 Millionen Tonnen Bananen Kochbananen. Nur wir in Europa sowie in Nordamerika essen fast ausschließlich die süße Sorte „Cavendish“. Die meisten der von uns in Europa verzehrten Bananen, die übrigens Beeren sind, stammen aus Kolumbien, Ecuador, Panama und Costa Rica. Bananen, von denen es über 1600 verschiedene Sorten gibt, werden in 130 warmen Ländern der Erde (Durchschnittstemperatur über 27 Grad) angebaut. Am meisten sind es mit über 33 Millionen Tonnen in Indien, gefolgt von China mit 12 Millionen Tonnen. Es gibt auch Sorten, die etwa in den Philippinen wachsen, die werden nur angebaut wegen ihrer Fasern, die lang, reißfest und biologisch abbaubar sind. Sie werden zu Tauen, Papier, Dächern, Teppichen, Garnen und Teebeuteln verarbeitet. Bananenblätter schützen in Ostafrika die ebenso wichtige Kartoffel vor dem Schädling Fadenwurm, das Konzept heißt hier „wrap and plant“: Die Saatkartoffeln werden zum Schutz in Bananenblätter eingewickelt. Es gibt auch blaue Bananen, in Hawaii, die nach Vanille schmecken, oder orangefarbige, die Kürbis-Aroma haben, oder Riesenbananen in Papua-Neuginea, bei denen die Pflanzen über 15 Meter hoch werden, deren Früchte aber ungenießbar sind. Vitamin-A-Mangel ist in Afrika und Südostasien weit verbreitet, jedes Jahr erblindet eine halbe Million Kinder an der Unterversorgung mit Vitamin A. Hier gibt es Bananensorten mit einem sehr hohen Grad an Provitamin A, diese werden aktuell vermehrt gezüchtet und angebaut, um diesen Ernährungsmangel auszugleichen. Vom ersten Spross bis zu den erntereifen Früchten, die in Büscheln wachsen, von dem jeder bis zu 50 Kilo schwer sein kann, dauert es lange, bis zu 400 Tage. Die Nachzucht ist sehr schwierig, viele Sorten sind unfruchtbar, Bananensamen keimen oft nicht, meist ist eine Zucht nur über aufwändige Kreuzungen möglich. Und was haben Drohnen mit dem Bananenanbau zu tun? Seit wann und wie werden die in großem Maßstab angebaut? Was kann man alles mit Kochbananen am Kochtopf kreieren? Das alles und noch viel mehr erfährt man in der wirklich sehenswerten Ausstellung der HSWT gemeinsam mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit im Gebäude H11 am Staudengarten.