Mit einer „Musikalischen Abendandacht“ feierte die Ortschaft Freising-Achering am Samstagabend, 13. September, den Abschluss der Restaurierungsarbeiten an der historischen Pfaffenbichler-Orgel in der Kirche St. Peter und Paul. Ausführende Künstler waren Wolfgang Kiechle an der Orgel und Beate Kiechle, Sopran. Gemeindeassistentin Barbara Schrallhammer zeichnete für den religiösen Teil der Andacht verantwortlich, Ludwig Pellmeyer und Johann Lengl ließen die Sanierung des wertvollen Instruments noch einmal Revue passieren. Vorher hatte Wolfgang Kiechle die zahlreichen Besucher in die Geheimnisse der kleinen Orgel eingewiesen.
Als der „Abendsegen“ von E. Humperdinck verklungen war, da herrschte kein Zweifel mehr: Die Ortschaft, seit 1978 ein Ortsteil vorn Freising, hat wieder eine Orgel von mehr als lokaler Bedeutung. Diese Erkenntnis zementierte Wolfgang Kiechle meisterhaft mit den 283 Pfeifen der Pfaffenbichler-Orgel, die für rund 80.000 Euro in den Jahren 2023 und 2024 restauriert worden war. Mehrheitlich Spenden hatten, nach zwei vergeblichen Anläufen, die Instandsetzung möglich gemacht. Treibende Kraft war dabei Johann Lengl.
Am Samstag erklangen somit Töne, wie sie die Orgel vor rund 240 Jahren wiedergegeben hatte. Kiechle zeigte dies mit der Toccata F-Dur von Dietrich Buxtehude (1637-1707), mit Johann Caspar Kerlls (1627-1693) „Capriccio sopra il Cucu“ und zum Erstaunen mancher sogar mit einem modernen Werk, mit den jazzigen „El colibri bailador“ von Hans-André Stamm (* 1958). Beate Kiechle, eine Sopranistin mit Diplomprüfung in Operngesang, brillierte mit „Salve Regina“ (G.F. Händel, 1685-1759), Francesco Durantes (1684-1755) „Vergin, tutto amor“ und mit „Armatae face et anguibus“ (Antonio Vivaldi, 1678-1741). Tosender Applaus schlug den beiden entgegen, als sie von der Orgelempore herunter ins Kirchenschiff kamen. Die Besucher der Andacht waren schier aus dem Häuschen.
Nach der Andacht waren die Besucher noch zu einem Umdruck eingeladen, dem viele freudig folgten, konnte man doch die „Musikalische Andacht“ noch einmal revue passieren lassen und allen, die geholfen hatten, den Verfall der letzten erhaltenen Orgel von Johann Pfaffenbichler, dem Mesner, Lehrer und Orgelmacher (1717-1803) zu stoppen, Dank zu sagen. Nicht zuletzt der Firma Benedikt M. Schreier aus Thierhaupten, die eine Meisterleistung vollbrachte, weil sie das Klangideal der Barockzeit wieder getroffen hat.