Veröffentlicht am 23.10.2022 17:30

Grünes Netz gegen Artenschwund

David Eschler (l.) vom Landschaftspflegeverband erläutert Umweltminister Thorsten Glauber (Mi.) und MdL Benno Zierer Maßnahmen zur Schaffung des Biotopverbunds.  (Foto: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz)
David Eschler (l.) vom Landschaftspflegeverband erläutert Umweltminister Thorsten Glauber (Mi.) und MdL Benno Zierer Maßnahmen zur Schaffung des Biotopverbunds. (Foto: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz)
David Eschler (l.) vom Landschaftspflegeverband erläutert Umweltminister Thorsten Glauber (Mi.) und MdL Benno Zierer Maßnahmen zur Schaffung des Biotopverbunds. (Foto: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz)
David Eschler (l.) vom Landschaftspflegeverband erläutert Umweltminister Thorsten Glauber (Mi.) und MdL Benno Zierer Maßnahmen zur Schaffung des Biotopverbunds. (Foto: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz)
David Eschler (l.) vom Landschaftspflegeverband erläutert Umweltminister Thorsten Glauber (Mi.) und MdL Benno Zierer Maßnahmen zur Schaffung des Biotopverbunds. (Foto: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz)

Storchenhorste, aufgeweitete Gräben, Senken, worin artenreiche Blühflächen entstehen. David Eschler vom Landschaftspflegeverband (LPV) und seine Mitstreiter schaffen im Ampertal wertvolle Lebensräume für Störche, Kiebitze, Libellen und andere Arten. Es entsteht ein Biotopverbund als Vorbild und Anschauungsobjekt. Der Freisinger Landtagsabgeordnete Benno Zierer (Freie Wähler) hatte seinen Parteifreund, Umweltminister Thorsten Glauber eingeladen, sich ein Bild zu machen. „Ich bin stolz, dass wir ein so wegweisendes Projekt im Landkreis Freising präsentieren können“, begrüßte Zierer.

Bayern hat beim Artenschutz und bei der Biotopvernetzung viel vor. 15 Prozent der Offenland-Fläche sollen bis 2030 Teil eines Verbundes aus großen Naturschutzflächen, kleineren Biotopen und sogenannten Trittsteinen sein – so steht es im Naturschutzgesetz. Dieses Netz soll es bedrohten Tierarten erlauben, sich wieder auszubreiten. Wie das in der Praxis funktioniert, zeigte Projektleiter David Eschler bei der Exkursion zwischen Thonstetten und Inkofen, wo ein Bagger gerade den Oberboden einer Wiese abträgt. In der Senke kann auf nährstoffarmen Grund eine artenreiche Blühfläche entstehen, Heimat für viele Insekten. Nebenan wurde ein Graben von Büschen und Gräsern befreit. Zunächst wie ein Kahlschlag anmutend, ist dies lebenswichtig für Wiesenbrüter wie Braunkehlchen oder Kiebitz. Denn in dem Bewuchs verstecken sich deren Fressfeinde. Durchgeführt werden die Arbeiten von Landwirten, mit denen der LPV zusammenarbeitet.

Umweltminister Glauber zeigte sich beeindruckt: „Wir haben seit drei Jahrzehnten einen Artenrückgang – jetzt legen wir den Schalter um.“ Pilotprojekte wie im Ampertal könnten zusammen mit anderen Maßnahmen wie Gewässerrandstreifen, dem „Blühpakt Bayern“ und der Förderung durch das Vertragsnaturschutzprogramm beitragen, dass die Ziele des Biotopverbundes erreicht werden und dem Rückgang der Biodiversität Einhalt geboten wird.

An dem Treffen in Thonstetten nahmen die Bürgermeister aus Moosburg, Haag, Langenbach und Marzling teil, da diese Gemeinden Flächen zur Verfügung stellen. Vertreten waren auch Mitarbeiter der Heinz-Sielmann-Stiftung, die das Projekt „MehrWert Ampertal“ mitfinanziert, das bis August 2024 läuft. Einen großen Erfolg hat es bereits gebracht: Im Sommer ließen sich in Thonstetten und Inkofen Storchenpaare nieder – die ersten Störche in diesem Gebiet seit Jahrzehnten.

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