Etwa 2.500 Demonstranten sind auch in Erding am Sonntagnachmittag, 4. Februar, gegen den zunehmenden Rechtsradikalismus auf die Straße gegangen. Auch etliche Politiker aus der Region nahmen teil, darunter Erdings Oberbürgermeister Maximilian Gotz sowie Staatsministerin Ulrike Scharf.
Unisono - und mit großem Applaus bedacht - betonten die Redner, nun sei die gesamte Zivilgesellschaft gefordert, die Demokratie und das Grundgesetz zu schützen und Menschen mit Migrationshintergrund gleich zu behandeln. Jeder Einzelne müsse Verantwortung übernehmen.
Erdings Oberbürgermeister zeigte sich froh und beeindruckt vom „fantastischen Bild” der großen Menge der Demonstrierenden. In seiner Rede betonte er, es sei von großer Bedeutung, „dass wir für Werte stehen. Wir lassen uns nicht verrücken!” Die AfD sei keinesfalls eine „Alternative”. Maximilian Gotz kritisierte aber auch FW-Politiker Hubert Aiwanger, der mit den Worten, das „Volk müsse sich die Demokratie zurückholen” Worte gesprochen habe, „die wir nicht brauchen”. Seine Aufgabe als Oberbürgermeister sei es, nicht zu bewerten woher in 74 Unterkünften in Erding lebende Migranten kämen, sondern vielmehr dafür zu sorgen, diesen „ein Dach über den Kopf zu geben”. Sich von Mitbürgern dafür beschimpfen lassen zu müssen, sei einer Form von verstecktem Rechtsradikalismus gleichzusetzen.
Auch Politiker anderer Couleur wie Konrad Thees (Grüne), Petra Bauerfeind (Zweite Bürgermeisterin, FW), Pfarrer Martin Garmaier, VdK-Kreisgeschäftsführerin Zeynep Gencer und natürlich Veranstalterin Ulla Dieckmann sowie Moderator Georg Bauernfeind wandten sich in ihren Reden entschieden gegen Rechts und forderten die Bürger auf, Verantwortung zu übernehmen und sich weiter aktiv gegen alle Bestrebungen zu wenden, das System zu stürzen. Der junge Fußballschiedsrichter Benedikt Klingbeil betonte obendrein, beim Sport komme es nicht auf Herkunft oder Hautfarbe an, sondern ausschließlich darauf, dass jeder sich an die Regeln halte. Dennoch solle man mit Bedacht nicht grundsätzlich alle AfD-Wähler in die rechte Ecke stellen.