ADLSTRASS-Mittlerweile ist das größte Lavendelfeld in Süddeutschland abgeerntet. Es hatte eine Größe von über drei Hektar und liegt in Adlstraß, ganz im Osten des Landkreises, bei Buchbach. Landwirt und Gärtner Matthias Tafelmeier legte es 2019 mit über 80.000 wilden Lavendelpflanzen an, zahllose private Hobby-Fotografen, aber auch Profis, Magazine und TV-Sender berichteten seither von der „bayrischen Provence“.
Vor fünf Jahren legte Tafelmeier das Feld an, zunächst staunten vor allem die Nachbarn über das leuchtend violette und intensiv duftende Lavendel-Paradies. Im Laufe der Jahre wurde es zum begehrten Fotomotiv für Privatleute und Profi-Fotografen: Hochzeitsbilder, Modeaufnahmen, Hunde, Kleinkinder – es wurden immer mehr. So viele, dass man heute, wenn man im Feld fotografieren möchte, ein Ticket erwerben muss. Nur so konnte Tafelmeier und seine Lebensgefährtin Hildegard Pritscher Ordnung in den zum Teil wilden Auflauf an Fotografen und Schnittwütige bringen. Die zweite Möglichkeit, um das Feld betreten zu dürfen, ist die aktive Mithilfe: Lavendelsäckchen nähen oder Sträußchen binden, die dann im Hofladen verkauft werden.
Am Anfang schlucken schon einige über die 20 Euro (oder eine Stunde Arbeit), die sie für das Betreten des Feldes zahlen sollen. „Aber er ist immer noch günstiger als eine Fahrt in die Provence und genauso schön“, sagt Elisabeth aus Freising. Sie ist Lavendel-Fan und nimmt sich gleich noch zwei Sträuße sowie ätherisches Lavendelöl mit. Neben den vielen Touristen kamen sogar schon einmal freiwillige Arbeiter aus Frankreich und der Schweiz und halfen gegen Kost und Logis mit bei der körperlich recht harten Arbeit bei der Ernte und im Herbst beim notwendigen Rückschnitt.
Neben Lavendel-Produkten wie -Sträußen, -Öl, -Eis und -Wasser hat Tafelmeier auch andere exotische Angebote: Aronia-Saft und -Pulver, außergewöhnliche Fruchtaufstriche, fermentierte Ziegenmolke, eigenen Honig sowie einen Bodenheiler Spezialkompost, im Herbst dann noch Topinambur.