Findet man etwa in einer alten Holzbaracke auf dem Gelände der TUM schon die Forscher von morgen? Jeden Monat treffen sich dort 30 bis 40 Kinder zwischen acht und 14 Jahren, um in der „MINT-Garage“, angeleitet von ehrenamtlichen Wissenschaftlern, Ingenieuren und Technikern, spannende und kreative Experimente durchzuführen.
Von der Energie-Zitrone über Löten, Licht- und Spiegel-Versuchen, Programmieren bis hin zum Färben mit Blaukraut. Die MINT-Garage Freising wurde 2016 als Teil der Ausbildungsoffensive Freising e.V. gegründet. Kinder und Jugendliche haben die Möglichkeit, unter fachkundiger Begleitung kostenfrei zu experimentieren und Wissen zu vertiefen.
Die Inhalte wechseln dabei regelmäßig und beinhalten neben konstanten Angeboten wie das Löten von Elektronikbausätzen und dem Bau mit Education-Sets, auch diverse Experimente aus den Bereichen Biologie, Chemie, Physik, Mathematik und Technik. Im Fokus stehen die Neugierde und die nachhaltige Förderung von MINT für Kinder.
30 Kinder sind heute da, zwei Drittel davon sind Mehrfach-Täter, „das macht so viel Spaß, man lernt viel, daher komme ich fast jedes Mal“, sagt Felix (11). Er programmiert schon einige Zeit zu Hause und hat sich sofort zum Programmieren mithilfe des Calliope Mini-Computers gemeldet. „Kurz nach Ostern habe ich mir etwas mit einem Ei überlegt“, sagt Coach Jürgen. „Schaffen wir es den Calliope so zu programmieren, dass wir ein Ei auf einem Löffel balancieren können?“ Neben Felix sind auch noch Cassian, Johannes, Martina, Claudia und Petra beim Programmieren dabei, keiner von ihnen ist Anfänger, alle bringen schon länger zu Hause mit dem Papa oder in der Schule den Computern etwas bei. Technisch geht es auch bei Dave zu, er erklärt gemeinsam mit Gunnar die Feinheiten des Lötens und die korrekten Verbindungen von dünnen Leitern, Widerständen und anderen elektrischen Bauteilen auf einer Platine. „Wenn alles klappt, dann hat jeder am Schluss ein Spionage-Mikrofon gebaut. Die Bausätze dafür habe ich gekauft, das ist günstiger, als wenn ich die Einzelteile besorge“, sagt Dave. Ein bisschen einfacher ist die Station von Julia, sie zeigt, wie man mit Blaukraut oder Zwiebelschalen Eier auch T-Shirts färben und Bilder malen kann. Sebastian zeigt, in welchen Obst- und Gemüsesorten man mithilfe von Drähtchen und kleinen Glühbirnchen sowie Propellern fließenden Strom erkennen kann. „Zitronen sind eindeutig am besten geeignet“, sagt Anabel (10), gar nichts zu sehen war bei Gurken und Kartoffeln, ein bisschen bei Äpfeln. Noch ein Zimmer weiter baut Robi mit Kindern aus Spiegeln und Pappröhren verschiedene Kaleidoskope, die beim Bewegen tolle Farben ergeben. Regelmäßig wechseln die Kinder die Stationen durch, nach drei Stunden sind alle restlos begeistert – aber auch ein bisschen erschöpft. Naturwissenschaft kann anstrengend sein.