Veröffentlicht am 25.06.2025 00:00

65 Jahre SV Eintracht Berglern

Aufstieg der Fußballer in die Kreisliga 2024 (Quelle: SV Berglern)
Aufstieg der Fußballer in die Kreisliga 2024 (Quelle: SV Berglern)
Aufstieg der Fußballer in die Kreisliga 2024 (Quelle: SV Berglern)
Aufstieg der Fußballer in die Kreisliga 2024 (Quelle: SV Berglern)
Aufstieg der Fußballer in die Kreisliga 2024 (Quelle: SV Berglern)

Wer hätte das gedacht am 22. Oktober 1960 im Gasthaus „Kellerwirt”, dass aus 58 sportbegeisterten Fußballern einmal ein Verein mit heute über 1100 Mitgliedern in fünf Abteilungen werden würde? Gesundheit (590 Mitglieder), Fußball (330), Tennis (135), Stockschießen (65) und Radsport (50) bilden 65 Jahre nach der Gründung den SV Eintracht Berglern.
Fußball gespielt haben die Berglerner bereits vor der Gründung des Vereins. In Eichenkofen, gleich nach dem Krieg 1945, kämpften dort sieben Berglerner in der ersten Mannschaft. Zur eigenen Vereinsgründung benötigten die Sportler die Genehmigung der amerikanischen Militärregierung. Dazu musste man einen entnazifizierten Vorstand haben. Altbügermeister Thomas Riedl war dieser Mann, mit ihm erhielt der neue Verein die ersehnte Lizenz. Doch dann fehlten Trikots, Fußballschuhe und Bälle: In Glaslern besorgte der Schneider Schmidkunz weiße Hosen, blaue Unterhemden stiftete Josef Bauer, der erste Kassier des Vereins. Schuhe und Bälle „organisierte” man beim Deutsch-Amerikanischen Jugendclub in Erding. Nachdem viele fleißige Hände die Wiese bespielbar gemacht hatten, konnte der SV Berglern zu Kirchweih 1946 mit dem Spielbetrieb beginnen. Es gab viel Euphorie in der Gemeinde, doch im Verein weder Fußball-Nachwuchs, noch funktionierende Strukturen. Im Frühjahr 1952 wurde der Verein wieder aufgelöst.

Neugründung

Erst 1960 gab es nach einer „hitzigen Sitzung” im Kellerwirt die Neugründung, nun unter dem Namen „SV Eintracht Berglern”. Das erste Spiel auf dem neugebauten Sportplatz an der Wartenberger Straße trug man am 30. Juli 1961 gegen „Eintracht Landshut” aus. In den folgenden Jahrzehnten gab es ein ständiges Auf und Ab zwischen C- und B-Klasse. 2022 stieg die 1. Mannschaft in die Kreisklasse auf, 2024 in die Kreisliga, die man 2025 halten konnte.
Alles begann 1960 mit einem Fußballplatz, im Laufe der Jahre kamen das alte Sportheim, ein zweiter Fußballplatz, Tennisplätze mit Umkleideraum, das neue Sport- und Schützenheim, die Stockbahnen mit Gerätehaus, ein Gymnastikraum, der Zwischenbau mit Küchenerweiterung, die Flutlichtanlage, die Bewässerung der Fußballplätze mit eigenem Versorgungsbrunnen, eine PV-Anlage auf dem Sportheim, eine Solaranlage zur Warmwassererzeugung und die Erneuerung der Heizungsanlage im alten Sportheim, ein Schall- und Wärmeschutz in der Stockhalle und die Renovierung der Anlagen am Tennisplatz hinzu. Aus einem Fußballplatz wurde bis heute ein 26.000 Quadratmeter großer Freizeitbereich. Unglaublich viele Arbeiten an den Außenanlagen finanzierten und setzten die Mitglieder neben den „normalen” Instandhaltungsarbeiten am Sportgelände in der 65-jährigen Vereinsgeschichte mit viel Eigeninitiative um.

Neue Abteilungen

Eine neue Sportart kam mit Tennis im Jahr 1982 hinzu, gestartet mit 20 Mitgliedern, sind es heute 135, die auf drei weitgehend selbst erstellten Plätzen spielen. Fünf Jahre später folgte die heute größte Abteilung Gesundheit und Leichtathletik. 60 Damen bekundeten ihr Interesse bei der Gründung der Abteilung. Es folgten Kinder- und Zwergerlturnen, Wirbelsäulengymnastik, Rock'n Roll- und Selbstverteidigungskurse für Frauen und Mädchen. Zu Aerobic & More kamen Walken, Eltern-Kind-Turnen, TaiBo, Action Boys, Leichtathletik, Volleyballtraining, Jazz- und Stepptanz, Bodystyling, Badminton und KickboxAerobic hinzu - für alle Altersgruppen, nicht Leistung zählt, sondern die Freude am Körper. Aber auch das Sportabzeichen kann man ablegen. Im Jahr 1990 startete Triathlon, das 2005 in Radsport umbenannt wurde, heute mit 50 Viel- und Freizeitfahreren. 1991 folgten die Stockschützen als fünfte Abteilung. Entstanden aus den traditionellen Eisstockschützen, schossen sie zunächst im Sommer auf dem Kirchgass'l neben dem Fußballplatz mit gebrauchten Stöcken aus Erding. Ein alter Telefonmast war der Prellbock für die Fehlschüsse, Lichtmasten mit langen Verlängerungskabeln wurden aufgestellt. Im Jahr 1993 war nach über 3000 freiwilligen Arbeitsstunden die rote Bahn mit Holzpalisaden als Lärmschutz fertig. Es folgten ein Holzhäuschen, provisorische Überdachungen, 2012 endlich die überdachte Halle.
Von den rund 3000 Einwohnern Berglerns ist jeder Dritte Mitglied beim SV Eintracht. Denn auch die Geselligkeit wird im Verein besonders gepflegt: Faschingsbälle, Weihnachtsfeiern, Dorffest, der Stand am Nikolausmarkt und Hirschenfest stehen dafür.

Festprogramm

Mit einem Familienfest für die ganze Gemeinde feiert der SV Eintracht vier Tage lang seinen 65. Geburtstag. Los geht's am Donnerstag, den 26. Juni, um 18 Uhr mit dem Bieranstich durch den zweiten Bürgermeister Daniel Helmecke im Festzelt. Einen Tag später ist bei Bar-Betrieb und Biergarten Austro-Pop angesagt mit „Handgmacht”. Am Samstag, 29. Juni, startet um 12 Uhr das große Gaudi-Hobby-Fußball-Turnier mit 14 Mannschaften und am Spätnachmittag steigt die „Malle-Party”. Am Sonntag ist dann nach dem großen Festgottesdienst der Familientag mit dem Höhepunkt ab 18 Uhr den beiden Wirtshausmusikanten aus dem Bayerischen Wald „Tom & Basti”.

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