Veröffentlicht am 14.05.2025 10:27

Kein Retter in Sicht

Ein absolut authentischer Kiosk am Baisch-Weiher. Leider hat Christa, die Betreiberin derzeit mit verschiedenen Problemen zu kämpfen. (Foto: chö)
Ein absolut authentischer Kiosk am Baisch-Weiher. Leider hat Christa, die Betreiberin derzeit mit verschiedenen Problemen zu kämpfen. (Foto: chö)
Ein absolut authentischer Kiosk am Baisch-Weiher. Leider hat Christa, die Betreiberin derzeit mit verschiedenen Problemen zu kämpfen. (Foto: chö)
Ein absolut authentischer Kiosk am Baisch-Weiher. Leider hat Christa, die Betreiberin derzeit mit verschiedenen Problemen zu kämpfen. (Foto: chö)
Ein absolut authentischer Kiosk am Baisch-Weiher. Leider hat Christa, die Betreiberin derzeit mit verschiedenen Problemen zu kämpfen. (Foto: chö)

Der Baisch-Weiher in Langenpreising ist ein kleiner, idyllischer Badesee. Ein Ort, der im Sommer Jung und Alt anzieht, der Ruhe bietet, Abkühlung spendet – und mit einem Kiosk, wie man ihn heute nur noch selten findet. Doch ausgerechnet jetzt, zum Beginn der Badesaison, trifft die Gemeinde gleich doppelt ein harter Schlag: Die Wasserwacht hat ihren Dienst aufgegeben, und der traditionsreiche Kiosk steht unter wachsendem Druck. Am Samstag, 10. Mai, hat die Wasserwacht Langenpreising zum letzten Mal ihren Dienst am Weiher verrichtet. In ihrem Häuschen wurde der Abschied leise gefeiert. Der Grund: Die Ortsgruppe muss sich auflösen. Es fehlt an allem – Nachwuchs, Vorstandsmitgliedern, und zunehmend auch an der Kraft, neue bürokratische und organisatorische Anforderungen zu erfüllen.
Was das bedeutet ist klar: In der jetzt beginnenden Saison gibt es keinen Rettungsdienst mehr am Weiher und somit keine Aufsicht. Die Gefahr steigt vor allem für Kinder und ungeübte Schwimmer.

Ein Kiosk wie früher

Auch der Kiosk am Weiher, betrieben seit 16 Jahren von der engagierten Christa, steht zunehmend unter Druck. Mit viel Herzblut versorgt sie ihre Gäste mit kalten Getränken, Eis, Pommes und netten Worten. Der Kiosk ist weit mehr als nur eine Versorgungsstation – er ist ein Treffpunkt, ein Ort zum Ratschen, zum Innehalten. Doch die Herausforderungen wachsen und der Erhalt des Kiosks ist nicht sicher, wie Christa berichtet.
Für Christa, die mit zunehmendem Alter jeden Tag hart arbeitet, um ihren Kiosk offenzuhalten, wird jede Saison schwieriger. Die Regeln werden strenger, die Unterstützung weniger. Die Frage, wie lange sie das noch stemmen kann, steht unausgesprochen im Raum. Auch Stammgäste wie Max, die seit Jahren ihre Sommer am Weiher verbringen, sind besorgt und wütend. „Es gibt in Langenpreising kaum noch ein Platzerl zum Sitzen und Ratschen“, sagt er. „Wenn der Kiosk auch noch wegfällt, dann haben wir gar nichts mehr.“ Für viele ist der Weiher nicht nur ein Badeort, sondern ein soziales Zentrum.

Nachwuchs dringend benötigt

Die Misere der Wasserwacht zeigt ein viel größeres Problem: Ehrenamtliche Organisationen sind ohne Nachwuchs nicht überlebensfähig. Wenn junge Menschen nicht für den Dienst am Mitmenschen begeistert werden können, dann brechen diese Strukturen Stück für Stück weg. Die Situation am Baisch-Weiher ist mehr als ein lokales Ärgernis – sie ist ein Mahnmal. Wenn es nicht gelingt, Ehrenamt und Gemeinschaftssinn neu zu denken, wird aus dem kleinen Paradies in Langenpreising bald ein leerer Fleck, was sehr schade für die Gemeinde wäre.

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