Der Erfolg und die Stärke der Wirtschaft im Landkreis Erding ist ganz eng mit der Europäischen Union und der europäischen Einigung verbunden.
„Der europäische Binnenmarkt mit dem freien Verkehr von Waren, Arbeitnehmern, Dienstleistungen und Kapital wirkt dauerhaft als Turbo für unsere Wirtschaft. Gerade in Zeiten von weltweit wachsendem Protektionismus, handels- sowie geopolitischer Spannungen und dem sich zuspitzenden Arbeitskräftemangel sind diese Vorteile unverzichtbar”, erklärt Otto Heinz, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Erding-Freising, im Vorfeld der Europawahl.
„Ohne die Beschäftigten aus den anderen EU-Ländern, die hier problemlos arbeiten können, wäre der Personalmangel ein noch viel größeres Problem und unsere Wirtschaft deutlich schwächer”, so IHK-Vizepräsident Heinz.
15,9 Prozent der Beschäftigten im Landkreis Erding haben einen Pass aus einem anderen EU-Land.
Damit ist Erding hinter Dachau der oberbayerische Landkreis mit der zweithöchsten Quote an Mitarbeitern aus der EU, der Durchschnitt für Oberbayern liegt bei 11,6 Prozent. Von den 58.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten kamen im vergangenen Jahr laut Bundesagentur für Arbeit rund 7.000 aus anderen EU-Staaten. An erster Stelle steht Rumänien mit 1.500 Beschäftigten, gefolgt von Ungarn (1.200), Kroatien (1.000) und Polen (840).
„Für die heimische Wirtschaft in der Flughafenregion gehört die EU längst zum selbstverständlichen Alltag. Wie der Brexit und die auch bei uns stellenweise aufkeimenden Dexit-Diskussionen zeigen, ist es das aber nicht”, warnt Heinz. „Der Dexit oder das Zurückdrehen der europäischen Einigung wäre eine Katastrophe sowohl für das Miteinander in Europa als auch für unseren Landkreis und unseren Wohlstand. Wer so etwas fordert, begreift einfach nicht, welche Bedeutung die europäische Zusammenarbeit, der EU-Binnenmarkt und der Euro als einheitliche Währung für uns hat.” Der Unternehmer macht deutlich: „Die Wirtschaft in der Region braucht eine stabile und starke EU, die ihre Hausaufgaben erledigt, dabei aber auf Mikrosteuerung und Überregulierung verzichtet.”