Erding gewinnt nach Einschätzung der Bayerischen Staatsregierung zunehmend an Bedeutung für die nationale Verteidigung. Im Rahmen einer Kabinettssitzung wurde betont, dass Bayern bereits heute der größte Standort für Verteidigungs- und Sicherheitstechnologie in Deutschland ist und diese Position weiter ausgebaut werden soll. Erding nimmt dabei eine zentrale Rolle ein, da hier neue Technologien entwickelt werden sollen, die sowohl der Bundeswehr als auch internationalen Partnern zugutekommen.
In der Region sind derzeit rund 50.000 Menschen in etwa 200 Unternehmen beschäftigt, die im Bereich der Verteidigungs- und Sicherheitstechnologie tätig sind. Gemeinsam erwirtschaften sie eine Wertschöpfung von rund 9,5 Milliarden Euro. Mehrere dieser Unternehmen, darunter auch innovative Firmen aus dem Landkreis Erding, arbeiten an modernen Systemen für militärische Anwendungen sowie an Technologien für NATO-Partner.
Ein zentrales Projekt ist das geplante Defense Lab in Erding. Dieses soll als bundesweit einmaliges Zentrum dienen, in dem zivile und militärische Sicherheitstechnologien gemeinsam erforscht, entwickelt und getestet werden können. Nach Angaben der Staatskanzlei stellt die Ansiedlung eines Innovationszentrums der Bundeswehr in Erding einen wichtigen Meilenstein für die strategische Ausrichtung des Standorts dar.
Flankierend dazu plant die Staatsregierung ein eigenes Gesetz zur Förderung der Verteidigungsindustrie in Bayern. Ziel ist es, bürokratische Hürden abzubauen und bayerische Unternehmen bei der Beteiligung an nationalen und europäischen Ausschreibungen zu unterstützen. Insbesondere Mittel aus dem Sondervermögen des Bundes sollen dadurch leichter zugänglich werden. Die Maßnahmen sollen langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der Region stärken und neue wirtschaftliche Perspektiven für den Landkreis Erding schaffen.