Für ukrainische Kinder und alle anderen Kinder und Jugendlichen aus dem Landkreis Erding wurde das von der Kulturstiftung der Länder initiierte Projekt "Sonnenstunden" großzügig mit Fördermitteln bedacht. Das Museum Franz Xaver Stahl hatte sich um die Teilnahme am Projekt beworben und wurde ausgewählt.
An zwei Tagen lud Museumsleiterin Heike Kronseder Künstler ein, die mit den jungen Teilnehmern - am ersten Tag waren 25 angemeldet, am zweiten Tag kamen 27 Kinder und Jugendliche - kreativ arbeiten durften. Kunstpädagogin und Künstlerin Silke Weber überließ den Kinder die Motivwahl; sie erklärte lediglich die Technik des Malens mit Acrylfarbe. Jeder Teilnehmer erhielt eine Leinwand und durfte sich nach Herzenlust an den Farbflaschen bedienen. Sprachbarrieren wurden dank der Dolmetscherin Viktoria sofort abgebaut. Sie übersetzte alle Anweisungen und Tipps.
"Die Sprache war an allen Projekttagen gar kein Problem", freute sich Museumsleiterin Heike Kronseder, "denn die Kinder sprachen zum Teil englisch miteinander, zum Teil lustig gestikulierend." Zwei junge Teilnehmer sprachen mehrere Sprachen und fungierten als zusätzliche Dolmetscher. Man half sich mit Farbtuben aus, man beurteilte die Kunstwerke der anderen, tobte im großen Künstlergarten und saß gemeinsam auf Picknickdecken um die Sonne in kleinen Malpausen zu genießen. Mittags wurde Pizza in den Garten geliefert, für den kleinen Energieschub zwischendurch standen Getränke, Brezeln und Süßigkeiten bereit.
Das Projekt "Sonnenstunden" ist eine Initiative der Kulturstiftung der Länder, gefördert unter anderen von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Kulturstiftung der Länder sowie privaten Spendern. "Es ist wunderbar, dass auch die Stadt Erding an dieser Kulturförderung für Kinder und Jugendliche teilnimmt", freute sich Heike Kronseder. Oberbürgermeister Max Gotz ließ es sich daher auch nicht nehmen, im Künstlergarten vorbeizuschauen um die Teilnehmer persönlich zu begrüßen und die Kunstwerke zu bewundern. Daniel Westermeier alias Mr. Woodland, ein namhafter Graffiti-Künstler, kam an Tag zwei und brachte über 30 Farbdosen mit. Die unterschiedlichen Caps ergäben unterschiedlich dicke Linien, erklärte er und zeigte den Jugendlichen verschiedene Techniken. Dolmetscherin Viktoria hatte viel zu tun, denn es folgte ein Kurzvortrag über das Sprayen als Kunstfom im Unterschied zum Sprühen als illegale Schmierage. Taschen und Bildplatten durften nun künstlerisch gestaltet werden.
Jedes Kind durfte alle Kunstwerke, auch die Vorzeichnungen, mit nach Hause nehmen und so mancher dachte auch daran, ein Autogramm von Mr. Woodland zu erbitten. Stolz präsentierten die Kinder im Künstlergarten den abholenden Müttern die großen und kleinen Kunstwerke. "Das Projekt war ein voller Erfolg, denn bei bestem Sommerwetter fanden viele Buben und Mädchen bei Kunst und Kreativität zusammen, teilten sich Malmaterialien, gaben sich untereinander Tipps und die Großen halfen den Kleinen", fasste Museumsleiterin Heike Kronseder zusammen.