Veröffentlicht am 15.07.2025 13:00

Saisonstart im bayerischen Amateurfußball

Vergangenheit und Zukunft: Nach dem Abstieg in die Regionalliga Bayern muss die SpVgg Unterhaching auch wieder in Buchbach antreten. (Archivbild: bas)
Vergangenheit und Zukunft: Nach dem Abstieg in die Regionalliga Bayern muss die SpVgg Unterhaching auch wieder in Buchbach antreten. (Archivbild: bas)
Vergangenheit und Zukunft: Nach dem Abstieg in die Regionalliga Bayern muss die SpVgg Unterhaching auch wieder in Buchbach antreten. (Archivbild: bas)
Vergangenheit und Zukunft: Nach dem Abstieg in die Regionalliga Bayern muss die SpVgg Unterhaching auch wieder in Buchbach antreten. (Archivbild: bas)
Vergangenheit und Zukunft: Nach dem Abstieg in die Regionalliga Bayern muss die SpVgg Unterhaching auch wieder in Buchbach antreten. (Archivbild: bas)

Die Testspielzeit ist vorbei - ab sofort wird es wieder ernst im höherklassigen bayerischen Amateurfußball. Bayernliga und Landesliga starten am Wochenende um den 19. Juli in die Saison 2025/26, die Regionalliga Bayern folgt am 24. Juli. Für einige Vereine steht außerdem die 1. Runde im bayerischen Toto-Pokal an.

In der Regionalliga Bayern gesellt sich aus Münchner Sicht zur zweiten Mannschaft des FC Bayern auch wieder die SpVgg Unterhaching. Die Vorstädter mussten zum zweiten Mal innerhalb von vier Jahren als Tabellenletzter aus der 3. Liga absteigen. Nun heißt es wieder Aubstadt statt Aachen oder Eichstätt statt Essen - und abermals steht bei der SpVgg ein Neuaufbau an. Vielversprechende Talente gibt es am Sportpark traditionell einige, doch alles andere bleibt abzuwarten. Den direkten Wiederaufstieg hat die Familie Schwabl (Präsident Manfred und sein Sohn, der spielende Sportdirektor Markus) jedenfalls nicht als Saisonziel ausgerufen. Ein Familientreffen anderer Art gibt es am 17. Spieltag, wenn Haching auf Wacker Burghausen trifft: Bei der SpVgg steht der frühere deutsche Nationalspieler Sven Bender an der Seitenlinie, bei Wacker sein Zwillingsbruder Lars Bender.

Das Eröffnungsspiel der Regionalliga Bayern bestreiten am Donnerstag, 24. Juli, um 19 Uhr die SpVgg Ansbach und die SpVgg Bayreuth. Haching muss zunächst am Samstag, 26. Juli, um 14 Uhr bei der DJK Vilzing ran. Zeitgleich spielt der FC Bayern II beim FC Augsburg II im Rosenaustadion. Ihr erstes Pflichtspiel der Saison bestreiten die Hachinger aber bereits am Dienstag, 22. Juli, um 18.30 Uhr: Im Toto-Pokal geht es zum niederbayerischen Kreisligisten TSV Karpfham. Auch alle anderen Regionalligisten, mit Ausnahme der zweiten Mannschaften, sind im Toto-Pokal vertreten sowie unter anderem der Münchner Kreisligist FSV Harthof, der am Dienstag, 22. Juli, um 18.30 Uhr den Drittligisten FC Ingolstadt 04 empfängt.

Die Bayernliga Süd, die am Freitag, 18. Juli, mit dem Eröffnungsspiel TSV Kottern gegen TSV 1860 München II beginnt, findet auch diesmal zu weiten Teilen in und um München statt. Zu der U21 der Löwen gesellt sich Stadtrivale Türkgücü München, der nach drei Jahren aus der Regionalliga Bayern absteigen musste - und nach einer wahren Stadionodyssee (Grünwalder Stadion, Olympiastadion, Sportpark Heimstetten, Dantestadion, Seligenporten...) nun wieder seine Heimspiele am Ostpark, auf der angestammten Bezirkssportanlage Heinrich-Wieland-Straße, austrägt. Nach dem Abstieg muss Türkgücü erneut einen kompletten Umbruch verkraften, sogar der langjährige Trainer ist weg: Alper Kayabunar wechselte zur U21 des TSV 1860.

Die jungen Löwen - 2024/25 Vizemeister der Bayernliga Süd, allerdings ohne Aufstiegsrecht - müssen ebenfalls zahlreiche Abgänge hinnehmen, haben jedoch aktuell noch ganz andere Probleme: Wegen Würmern im Rasen ist die übliche Heimspielstätte, der Sportpark Gilching, in den kommenden Monaten nicht nutzbar. Die U21 der Sechz'ger spielt nun vorerst wieder in Giesing, auf dem eigenen Trainingsgelände an der Grünwalder Straße. Ob diesmal die Regionalliga angepeilt werden kann? Dazu müssten neben der eigenen sportlichen Leistung auch die Löwen-Profis in die 2. Bundesliga aufsteigen...

Heimstetten hat Cheftrainerin

Mit einer Premiere wartet der SV Heimstetten auf: Sarah Romert ist die erste Cheftrainerin in der Herren-Bayernliga. Zuletzt war die 30-Jährige Co-Trainerin unter Roman Langer und wurde nach Langers Abschied befördert. Romert hat eine beachtliche aktive Laufbahn hingelegt: Für den FC Bayern München lief sie 47-mal in der Frauen-Bundesliga auf. Wegen Knieproblemen beendete sie ihre Karriere mit 22 Jahren und trainierte im Nachwuchsleistungszentrum des FC Ingolstadt 04. Dort arbeitete sie mit Sabrina Wittmann zusammen, die als erste Cheftrainerin im Männerfußball Schlagzeilen machte. Wohin Romerts Weg und der ihrer Mannschaft führt, bleibt abzuwarten: Auch in Heimstetten gibt es einen erheblichen Umbruch zu verzeichnen.

Der FC Ismaning hat zuletzt als 13. knapp den direkten Klassenerhalt in der Bayernliga Süd geschafft. Das Saisonziel an der Leuchtenbergstraße lautet diesmal „einstelliger Tabellenplatz”. Ein neuer lokaler Konkurrent für die Ismaninger kommt aus unmittelbarer Nähe des Münchner Flughafens: Mit dem FC Sportfreunde Schwaig spielt zum ersten Mal eine Männermannschaft aus dem Landkreis Erding in der Bayernliga. Die Erfolgsgeschichte der Schwaiger ist beeindruckend: Im Frühjahr 2014 traten sie noch in der A-Klasse gegen Hallbergmoos II, Neuching oder Mintraching an. Seither gelangen fünf Aufstiege, zuletzt die souveräne Meisterschaft in der Landesliga Südost - und das ganz ohne große Namen.

Der FC Deisenhofen will nach zwei fünften Plätzen in Folge in der neuen Saison erneut wieder oben mitspielen. Dafür setzt der erfahrene Trainer Andreas Pummer unter anderem auf Rückkehrer Florian Schmid: Das Deisenhofener Eigengewächs hat für Unterhaching 26 Spiele in der 3. Liga bestritten. Spieler mit Profierfahrung findet man auch beim FC Pipinsried, der den Wiederaufstieg in die Regionalliga Bayern knapp verpasst hat: Neu im Dachauer Hinterland sind der ehemalige Unterhachinger Max Dombrowka und der langjährige Ingolstädter Tobias Schröck.

Gleich vier Münchner Landesligisten

Eine Ebene tiefer warten die Landesligen mit einem Kuriosum auf: Obwohl die Stadien des TSV Dachau 1865 und des TSV Eintracht Karlsfeld nur 2,5 Kilometer Luftlinie voneinander entfernt sind, spielen die beiden Vereine wieder in unterschiedlichen Staffeln. Während die Dachauer in der Landesliga Südwest nach Illertissen oder Sonthofen reisen, warten auf Karlsfeld in der Landesliga Südost weite Fahrten nach Traunstein oder Freilassing. Aber auch deutlich nähere Auswärtsfahrten wie nach Unterföhring, Dornach oder Kirchheim gehören zum Programm. Die Südost-Staffel ist zudem so „münchnerisch” wie lange nicht mehr: Gleich vier Teams aus der Landeshauptstadt sind vertreten, neben dem FC Schwabing die drei Aufsteiger SVN München, SV Aubing und FC Wacker München.

Die Neuperlacher betreten in der Landesliga Neuland, die beiden anderen Vereine kehren nach langer bis sehr langer Zeit in eine Spielklasse über der Bezirksliga zurück. Wacker, historisch gesehen die dritte Kraft in München, war zuletzt 1991/92 Landesligist, damals war dies die vierthöchste Spielklasse. Der SV Aubing war 1951/52 zum einzigen Mal in der Amateurliga Bayern vertreten, stieg jedoch sofort wieder in die Bezirksliga ab, in der man zuletzt über 20 Spielzeiten am Stück verbrachte, bis im Sommer die lang ersehnte Meisterschaft glückte.

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