Der Internationale Aktionstag für Frauengesundheit ist immer am 28. Mai. Er soll die öffentliche Wahrnehmung und das Bewusstsein für die Gesundheit von Frauen fördern und die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Gesundheitsversorgung angehen, da die Behandlung und Forschung in vielen Bereichen der Medizin immer noch auf Männer ausgerichtet ist.
Das kommt daher, dass Forschungsergebnisse bei Männern besser abgebildet werden können, da diese keinem monatlichen Zyklus unterliegen. Wie sich ein neues Medikament im Körper verhält, lässt sich daher bei Männern zunächst einmal einfacher untersuchen.
Seit 2004 ist es in Deutschland verpflichtend, dass klinische Studien mögliche Unterschiede zwischen Frauen und Männern untersuchen, doch im Ausland durchgeführte Studien berücksichtigen teilweise immer noch zu wenig den Geschlechterunterschied. Das gilt auch für Studien zu älteren Arzneimitteln, die schon lange zugelassen sind.
Manche Studien gehen davon aus, dass Frauen im Vergleich zu Männern durchschnittlich ein fast doppelt so hohes Risiko für Nebenwirkungen bei einer Medikamenteneinnahme haben.
Das liegt daran, dass Männer einen anderen Stoffwechsel haben und Medikamente meistens rascher abbauen. Zum einen ist ihre Verdauung schneller als bei Frauen. Außerdem werden die Organe stärker durchblutet und ihre Nieren haben eine höhere Filterleistung, wodurch Abbauprodukte der Medikamente rascher ausgeschieden werden können. Diese Faktoren können den Wirkspiegel von Arzneimitteln beeinflussen.
Männer und Frauen können Krankheiten unterschiedlich erleben. Ein Beispiel sind Herzinfarkte und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die lange als typische „Männerkrankheiten“ galten. Einige Studien deuten darauf hin, dass Frauen bei einem Herzinfarkt häufiger „atypische“ Symptome wie Übelkeit, Schwindel und Müdigkeit oder Schmerzen im Kiefer aufweisen.
Viele Athletinnen trainieren inzwischen nach ihrem Menstruationszyklus. Studien zeigen, dass die Sportlerinnen dadurch effizienter trainieren, sich weniger verletzen und ihre Hormone und Psyche stabiler bleiben.
Denn die hormonelle Situation bleibt bei Frauen nicht kontinuierlich gleich. Stattdessen schwanken weibliche Hormone in den Phasen des Menstruationszyklus relativ vorhersehbar. Nach der Periode bis zum Eisprung nimmt der Energielevel stetig zu, hier ist ein intensives Training sinnvoll. Auch die Regeneration fällt dem Körper zu diesem Zeitpunkt leichter. In der zweiten Zyklushälfte sinkt der Energielevel wieder stark ab. Vor allem ein Training in moderater Intensität, Yoga oder auch Stretching bieten sich an, um den Körper in dieser Phase nicht unnötig zu stressen.
Aktuelle und fachlich geprüfte frauenspezifische Gesundheitsinformationen, Tipps und Anregungen findet man auf einer Seite des Bundesinstitutes für öffentliche Gesundheit unter www.frauengesundheitsportal.de .