Seit 40 Jahren verbreitet die Laienspielgruppe Langenbach mit ihren Theateraufführungen Frohsinn und Freude, regt aber auch zum Nachdenken an. Das Jubiläum wird mit einem Festjahr gefeiert; mit einem Festabend für geladene Gäste, aber auch mit einer Reihe von Theateraufführungen mit Charles Dickens „Eine Weihnachtsgeschichte“.
Dieses Stück rangiert unter der Rubrik „Nachdenkliches“. Als Vorstellungen in den vergangenen 40 Jahren standen etwa auch das Drama „Föhn“ (2005), die Geschichte der „Geierwally“ (2013) oder der „Austrags-schwindel“ (2014) auf dem Programm. Man amüsierte sich über die Schlawiner in „Das königlich bayerische Amtsgericht“ (2012), aber auch „Der zerbrochene Krug“ (2006) oder „Birnbaum und Hollerstauden“ (2015) heimsten großes Lob ein - um nur einige der insgesamt über aufgeführten 80 Theaterstücke zu nennen, davon 25 gespielt von den „Theaterküken“ und zehn von den JuLa. Überhaupt, stellt die derzeitige 1. Vorsitzende, Gisela Bernbeck, rückblickend fest: „Als man von den sogenannten „Schenkelklopfern“ auf anspruchsvollere Stücke überging, merkten wir, wie der Erfolg zunahm.“
Einfach waren die vier vergangenen Jahrzehnte jedoch nicht gerade. 1985 gründeten 42 Theaterliebhaber die „Laienspielgruppe Langenbach“. Als Theatersaal stand lediglich die Aula der Grundschule an der Bahnhofstraße zur Verfügung. Man war beschränkt in Raum und Mitteln. Bedingt durch die Schulhauserweiterung musste man dieses Domizil 1993 aufgeben. Der Langenbacher Bürger Hans Heinrich, den alle nur „Moasta-Hans“ nannten, erbarmte sich der Mimen und stellte 1994 für das Theaterspiel seine Halle zur Verfügung. Jetzt hatte man „Luft zum Atmen“, wenngleich bei Bühnenbau und Proben es in der „Moasta-Halle“ manchmal lausig kalt war. Trotzdem, da ist man sich unter den Amateurschauspielern einig, will man die Zeit bis 2003 nicht missen. Dann musste das Langenbacher Ensemble “auf Tournee” gehen, wie die Gastspiele 2004 in Marzling und im Elsass bezeichnet werden. Die „Moasta-Halle“ stand nicht mehr zu Verfügung und das neue Domizil im „Gasthof zum Alten Wirt” war noch nicht fertig. 2004 begann man zwar bereits mit dem Bau der neuen Bühne samt Aufenthaltsraum im Bürgersaal, erst im September 2005 konnte aber mit dem Drama „Der Föhn“ Premiere gefeiert. Jetzt hatte der Verein seine endgültige und privilegierte Heimat in Besitz genommen: eine riesige Bühne, einen Schminkraum und im Laufe der Zeit auch eine noble Bühnenausstattung aus Scheinwerfern und einer Audioanlage.
Schon 1988 war eine Kinderspielschar aufgebaut worden, die „Theaterküken“, die bald auch Erfolge feiern konnten, etwa mit „Der gestiefelte Kater“ (1991) oder auch „Cinderella“ (2013), 2025 dann mit „Dschungel-buch“ – ein Riesenerfolg! „Die Kinder sichern das Weiterbestehen des Vereins“, weiß Bernbeck, einige der damaligen Küken sind heute schon bei den Erwachsenen im Einsatz oder bei den JuLa. Die JuLa, die „Jungen Laienspieler“ in der Laienspielgruppe Langenbach, wurden 2009 ins Leben gerufen. Als das Bindeglied zwischen den „Theaterküken“ und den erwachsenen Mimen entwickelten sie neue, eigenständige Ideen: die Krimi-Dinner z.B., eine Kombination von Theater in Verbindung mit einem festlichen Essen. Und das Publikum wird als Ermittler in die Handlung mit einbezogen – kann sogar etwas gewinnen, wenn es gelingt, den Täter „dingfest“ zu machen. Die Stücke „Mörderische Auslese“ (2010), „Mord an Bord“ (2015), „Romeo und Julia“ (2018) oder zuletzt „Kanzlermord“ (2025) sollen exemplarisch den Erfolg der JuLa repräsentieren.
Mit Amateurschauspiel allein ist aber die Vereinsarbeit nicht getan! Zu den üblichen Verwaltungsarbeiten kommen bei einem Theaterverein natürlich Weiterbildungen wie Schminken, Regie, Bühnenbild oder Pyrotechnik. Und die Mitarbeit im Verband Bayerischer Amateurtheater (VBAT).
Solches Engagement bringt dann auch Ehrungen ein, etwa im Jahr 2018 einen 2. Platz bei der Vergabe des Bayerischen Amateurtheaterpreises, des „Larifari“, für die „The Addams Family“, oder die Verleihung des „Ehrenzeichen Ehrenamt“ an Gisela Bernbeck (2023) durch Staatskanzleichef Dr. Florian Herrmann.