Auch am Tag danach sind Feuerwehr und Polizei in voller Alarmbereitschaft: Am Donnerstag Abend gegen 21.30 Uhr sichteten zunächst mehrere Zeugen in Erding einige Drohen im Flug in Richtung Flughafengelände im Erdinger Moos. Kurz danach bemerkten auch am Flughafen Sicherheitskreise vier bis sechs große Drohnen, einige davon mit bis zu einem Meter Spannweite. Um 22.18 Uhr wurde der komplette Flughafen gesperrt, es gab weder Abflüge noch Anflüge. Ministerpräsident Markus Söder forderte einen „raschen Iron Dome für Deutschland“ und das „sofortige Abschießen aller Drohnen“.
Eine Hobby-Drohne hat einen Durchmesser von höchstens 30 Zentimetern, bei den gesichteten mit Durchmessern zwischen 60 Zentimeter und einem Meter handelt es sich um Profi-Geräte – ob militärischer Art, das ist ungeklärt. Die Bundespolizei ließ sofort nach der Sichtung zwei Hubschrauber mit Nachtsichtgeräten aufsteigen, zusätzlich patrouillierten zahlreiche Streifen rund um das Flughafengelände – ohne Erfolg. Die Fluggeräte waren schon wieder verschwunden, es konnte kein Verursacher oder Pilot entdeckt werden.
Die Auswirkungen auf den Flughafenbetrieb waren enorm: Rund 3000 Passagiere kamen nicht mehr weg und übernachteten zum Teil auf Feldbetten, es gab für sie Decken, Getränke und Snacks. 17 Abflüge fielen aus, 15 Maschinen, die landen wollten, wurden nach Nürnberg, Stuttgart, Frankfurt und Wien umgeleitet.
Ministerpräsident Söder hatte eine klare Meinung zu den Vorfällen: „Die Drohnenvorfälle zeigen den großen Druck. Ab jetzt muss gelten: abschießen statt abwarten - und zwar konsequent! Unsere Polizei muss Drohnen sofort abschießen können.“
Am Freitag lief der Flugverkehr zunächst wieder reibungslos. Gegen 21.30 Uhr wurden dann erneut direkt über dem Flughafengelände zwei große Drohnen gesichtet. Kurz danach ging gar nichts mehr, beide Start- und Landebahnen wurden gesperrt. Dieses Mal waren über 6500 Fluggäste betroffen, die am Flughafen bei Snacks und Getränken übernachten mussten. Erst am Samstag Morgen normalisierte sich der Flugverkehr wieder, es gab aber am ganzen Tag noch Störungen. Auch bei dieser zweiten Drohnen-Attacke auf den Flughafen konnten weder die Verursacher noch die Piloten ausfindig gemacht werden.
Autor: bro