Landrat Robert Niedergesäß. (Foto: LRA)

"Wir müssen Lösungen finden"

Nicht überrascht, aber erfreut zeigt sich Landrat Robert Niedergesäß zur neuen Initiative für das geplante Berufsschulzentrum in Grafing. „Es freut mich, dass der Bund der Selbständigen in Ebersberg und Grafing zusammen mit dem Kreishandwerksmeister Johann Schwaiger und dem Bauunternehmer und früheren Kreisrat Dr. Ernst Böhm eine Initiative zur Errichtung der Berufsschule in Grafing-Bahnhof gestartet haben“, so der Landrat. Der in dieser Woche eingegangene Antrag der SPD Kreistagsfraktion greift letztlich die Überlegungen auf, die vom Landratsamt bereits im Sommer 2021 gestartet wurden. Es geht im Kern darum, einen im Gesetz verankerten Lösungsansatz einer sogenannten Innovationspartnerschaft mit gezielt ausgewählten Partnern zu starten. Dazu hat der Landrat bereits im September 2021 ein Gespräch mit der Amtsleitung im Bayerischen Bauministerium geführt, an dem auch Fachleute wie Ernst Böhm und Prof. Florian Nagler teilgenommen haben. Im Januar 2022 kam die schriftliche Antwort aus dem Ministerium, dass Lösungen in Richtung des „einfacher bauen“ nicht förderschädlich seien. „Wir brauchen dringend Facharbeiter, sie fehlen in allen Branchen, eine Berufsschule ist nicht nur ein Signal der Wertschätzung gegenüber einer praktischen Berufsausbildung, sie bereichert auch unsere Bildungslandschaft, in der eine Berufsschule fehlt,“ erklärt der Landrat und weiter: „Es geht nun darum, Lösungen zu finden, auch im Lichte der Finanzierbarkeit. Wir müssen Lösungen finden, um einfacher und günstiger bauen zu können. Auch eine abschnittweise Realisierung kann helfen, die Berufsschule schneller ans Netz zu bringen. Die mittelständischen Unternehmen im Landkreis dabei als Treiber und Unterstützer zu wissen, ist hilfreich, ich freue mich auf die weitere gemeinsame Entwicklung und den gemeinsamen Dialog und begrüße es sehr, dass das geplante Berufsschulzentrum nun eine stärkere öffentliche Unterstützung erfährt.“
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Bei der Einweihung des Pumptracks (v.l.): Claus Girnghuber (Dominik-Brunner-Stiftung), Dr. Karl H. Niederhofer (Förderverein Landschulheim Elkofen e.V.), Gabor Roll (Leitung Wohngruppen & Tagesstätte), Dr. Matthias Heidler (Geschäftsführer Pädagogische Einrichtungen), Richard Loeffl-Holnburger (Schulleiter).  (Foto: Augustinum / Christian Topp)

Sommerfest des Landschulheims in Elkofen

Beim Sommerfest des Landschulheims in Elkofen bei Grafing nehmen Schüler*innen mit sozial-emotionalem Förderbedarf eine 36 Meter lange Mountainbike-Strecke und 14 neue Fahrräder in Betrieb. Grafing. – Rund 60 Schüler*innen mit sozial-emotionalem Förderbedarf konnten Ende Juni endlich 14 neue Fahrräder auf dem neuen, rund 35 Meter langen, Pumptrack ausprobieren, der in den letzten Wochen im großzügigen Park hinter dem Realschul- und Wohngebäude aufgebaut worden war. Die 14 neuen Fahrräder wurden von den 11bis 17-Jährigen, die im Augustinum Landschulheim Elkofen lernen und teilweise auch wohnen, selbst zusammengebaut. Die Schüler*innen werden zukünftig die Verantwortung für die Pflege und Reparatur der Räder übernehmen und können nun Fahrradtouren planen und die Umgebung erkunden. "Freizeitmöglichkeiten in der Natur und Kompetenzerwerb durch Tourenplanung und Reparatur sind für unsere Schülerinnen und Schüler mit sozial-emotionalem Förderbedarf besonders wichtig, darum freuen wir uns, dass dieses neue Angebot entstanden ist", erklärt Schulleiter Richard Loeffl-Holnburger. Der passionierte Mountainbike-Fahrer übernahm die Planung des Pumptracks zusammen mit der Firma "pumptrack.de". Bei der Einweihung ergänzte Wohngruppen- und Tagesstättenleiter Gabor Roll: "Jetzt haben wir eine tolle Schulungs- und Freizeitmöglichkeit, bei der wir unsere Schüler*innen im Sinne unseres pädagogischen Ansatzes fördern und fordern können." Als mobile Anlage angelegt, kann der Pumptrack auch an anderer Stelle aufgestellt werden. Bei seiner Nutzung sollen Schüler*innen durch Gewichtsverlagerung und gezielte Zieh- und Drückbewegung mit dem Mountainbike Geschwindigkeit aufbauen. Ziel ist es, einen Rundkurs ganz ohne Pedalbewegung zu schaffen. Eine Herausforderung, die die gesamte Körperwahrnehmung fördert, die Jugendlichen spielerisch in Bewegung bringt und dazu animiert, sich durch Tipps von Anderen, das Filmen der eigenen Runden oder beim Zeitstoppen zu verbessern. Die Anschaffung des Pumptracks im Umfang von rund 25.000 Euro und der Fahrräder in Höhe von 14.000 Euro wurde durch Spenden und Förderer unterstützt. So beteiligte sich die Stiftung Hubert Beck für Ausbildungsförderung ebenso an den Kosten wie die Dominik-Brunner-Stiftung. Der Förderverein Landschulheim Elkofen e.V. engagierte sich durch die Finanzierung der mobilen Fahrradwerkstatt Das Augustinum Landschulheim Elkofen vereint Wohngruppen, Tagesstätte und Realschule zur sonderpädagogischen Förderung (Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung, staatlich genehmigt) unter einem Dach. Dieses gemeinsame Angebot ist einzigartig in ganz Bayern. Es richtet sich überwiegend an Schüler*innen, die der besonderen Förderung nach § 35a KJHG und Artikel 19 BayEUG bedürfen und denen das Regelschulsystem derzeit nicht gerecht werden kann. Sie können hier in einer kleinen Schulgemeinschaft mit Platz für 60 junge Menschen leben und lernen.
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