Im Frühjahr zieht es die Menschen besonders in Zeiten von Corona-Beschränkungen zum Spazierengehen, Joggen oder Radfahren wieder vermehrt in die Natur. Deshalb bittet die Untere Jagdbehörde am Landratsamt Freising, dabei verstärkt auf die Tierwelt zu achten.
"Die Tiere sind jetzt wieder mehr auf den Läufen, also mehr auf der Flucht", erklärt Jan Schuster, Sachgebietsleiter Öffentliche Sicherheit. Ausschlaggebend sei nicht die Anzahl der Menschen in der freien Natur allein. Vielmehr wirke es sich aus, dass einige Spaziergänger, Hundebesitzer und Sportler die festen Wege verlassen und so zu nah an die Rückzugsorte der Tiere kommen - und das zunehmend bereits am frühen Morgen und spät abends. "Die Freude an der Natur ist verständlich. Dennoch sollte man aus Rücksicht auf die heimische Tierwelt auf sportliche Aktivitäten oder Spaziergänge abseits der Wege verzichten." Es ist viel geholfen, wenn Spaziergänger, Jogger und Radfahrer auf den Wegen bleiben und Hundebesitzer ihre Hunde an der nicht allzu langen Leine führen.
Rehe und Rotwild sind Fluchttiere und fühlen sich schnell gestört durch Menschen, die ihnen zu nahekommen. Auf der Flucht überqueren die Tiere oft Straßen. Kommt es dabei zu einer Kollision, kann hoher Sachschaden entstehen. Im schlimmsten Fall kommen Personen zu Schaden.
Störungen haben aber auch negative Folgen für die natürliche Waldverjüngung in Zeiten des Klimawandels. Jede Flucht, jeder Stress, macht die Tiere hungriger. Reh- und Rotwild, das an der ungestörten Nahrungsaufnahme außerhalb des Waldes regelmäßig gestört wird, muss seine Nahrung im Wald suchen. Die Tiere können dabei erhebliche wirtschaftliche Schäden durch vermehrten Verbiss an jungen Bäumen verursachen.