Veröffentlicht am 12.04.2022 14:43

Überwältigende Spendenresonanz

Sattelschlepper Nr. 7 wird beladen. (Foto: Verein)
Sattelschlepper Nr. 7 wird beladen. (Foto: Verein)
Sattelschlepper Nr. 7 wird beladen. (Foto: Verein)
Sattelschlepper Nr. 7 wird beladen. (Foto: Verein)
Sattelschlepper Nr. 7 wird beladen. (Foto: Verein)

Die Spendenaufrufe der Flüchtlingshilfe Erding e.V. waren ein voller Erfolg: Beim ersten Termin am Rosenmontag wurde die Spendenannahme völlig überrannt, der Vereinsbus konnte den Ansturm nicht bewältigen. Zum Glück halfen die Fa. Blunck mit einem LKW und die Bundeswehr mit Transportern, während sich rings um die Sammelstelle ein großer Verkehrsstau bildete, um den sich Polizei und Ordnungsamt kümmerten. 
Den zweiten Termin verlegte der Verein deshalb gleich auf den Volksfestplatz und organisierte über 120 Tonnen Transportkapazität. Aber das reichte kaum: Wieder bildeten sich lange Autoschlangen der Spendenwilligen. Schon nach 45 Minuten waren die beiden 40-Tonner voll. Aber dank der 120 Helfer auf dem Platz und weiteren 150 Helfern im Logistiklager lief dieses Mal nichts aus dem Ruder. Am späten Nachmittag waren 350 Tonnen Spenden sicher in den Lagerhallen verstaut. Seitdem sortieren mehrere Hundert Helferinnen und Helfer den gigantischen Spendenberg in drei Schichten an sieben Tagen in der Woche. Sie trennen die Spenden in über 100 Kategorien, verpacken und beschriften sie und stellen die Kartons auf Paletten bereit für den LKW-Transport.

Ungefähr 70 Prozent der Spenden gehen an die polnisch-ukrainische Grenze, wo sie von langjährigen Partnern des Vereins übernommen und bedarfsgerecht und immer kostenlos verteilt werden. Ein Teil der Spenden wird auf Sprinter umgeladen und geht in die Ukraine an Kindergärten, Krankenhäuser und Pflegeheime, also zu Menschen, die keine Chance zur Flucht haben.
Der Rest geht an polnische Gastfamilien, in Richtung Rumänien in Flüchtlingscamps und zu rumänischen Bedürftigen. Ein kleiner, aber jetzt zunehmender Anteil der Spenden geht an Geflüchtete, die nach und nach den Landkreis erreichen, die der Verein in seinem Kleiderladen willkommen heißt und mit Dolmetschern unterstützt.
Ende März habt der Verein den zehnten Sattelschlepper auf den Weg geschickt. Insgesamt hat er über 400 Paletten mit Spenden verteilt, was ungefähr 8.000 Umzugskartons mit Ware entspricht. Eine enorme Leistung der engagierten Helfer, die innerhalb eines Monats schon fast den Spendenumfang des gesamten Jahres 2021 übertroffen haben. Im letzten Jahr verteilte er 600 Paletten, und bis alle Spenden aus dieser Aktion vom Hof sind, werden es wohl mindestens genauso viele.

Seit Mitte März erreichen geflüchtete Ukrainer, meist Frauen und Kinder, den Landkreis Erding. Nach einem Aufruf meldeten sich fast 100 Dolmetscher für Ukrainisch und Russisch bei der Flüchtlingshilfe. Sie begrüßen die Geflüchteten bereits im Ankunftszentrum und helfen auch danach, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden. Sei es bei den Gastfamilien, bei Arztbesuchen oder bei Terminen bei der Ausländerbehörde.
Ebenfalls bereits im Ankunftszentrum verteilen Helfer Baby Packs an junge Mütter: eine altersgerechte Erstausstattung mit Windeln, Babynahrung, Kleidung und Spielzeug. Die Erwachsenen bekommen sofort einen Termin für den Kleiderladen der Flüchtlingshilfe, denn die meisten sind nur mit einem kleinen Koffer voller Habseligkeiten geflohen. Aufgrund der hohen Nachfrage ist der Laden zurzeit an mehreren Tagen die Woche geöffnet. Termine können unter Tel. 0173/7213817 vereinbart werden. Das Kleiderladenteam wird von Dolmetschern und Helfern der Tafel Erding unterstützt.

Der große Spendenberg von Anfang März ist fast abgearbeitet, aber ein Ende der Not ist nicht in Sicht. Deshalb werden weiter Sachspenden benötigt. Der Verein bittet daher alle Hilfswilligen um ihre Mitarbeit: "Organisieren Sie im Kindergarten, der Schule, dem Verein oder in ihrer Firma, in Kirchengemeinden oder bei den Feuerwehren eine Sammelaktion. Sprechen Sie sich mit uns ab und vereinbaren Sie unter Tel. 0173/7213817 einen Termin für die Anlieferung direkt in unser Logistiklager im Fliegerhorst. Das erspart uns unnötige Arbeit für die Planung und Durchführung eigener Sammelaktionen. Unsere Helfer können sich dann voll aufs Sortieren konzentrieren und die Hilfsgüter können schneller ausgeliefert werden. Das ist auch der Grund, warum die Samstags-Spendenannahme weiterhin NICHT stattfindet." Über fünf Wochen sortieren im Dreischichtbetrieb macht auch die eifrigsten Helfer mürbe. Neue Freiwillige sind deshalb immer willkommen, die Anmeldung über die Homepage www.fluechtlingshilfe-erding.org ist denkbar einfach. Aber nicht nur Einzelpersonen können helfen. Firmenmitarbeiter können gemeinsam einen Social Day veranstalten. Kirchen oder Vereine können mit Teams vorbeikommen. So können sich alle ein Bild von der Arbeit des Vereins machen und hautnah miterleben, wie Hilfe funktioniert. Interessierte Gruppen melden sich bitte unter Tel. 0173/7213817 und vereinbaren einen Termin. "Wir erhalten alle Sachspenden kostenlos, alle Ehrenamtlichen arbeiten unentgeltlich. Was leider oft übersehen wird: Trotzdem entstehen Kosten für Organisation und Verwaltung, Miet-Nebenkosten, Transporte und Versicherungen. Ohne Geldspenden kann der Verein seine Hilfstätigkeit nicht durchführen", so der Verein. "Wir bedanken uns deshalb ausdrücklich bei allen, die uns finanziell unterstützen und den Verein lebensfähig machen. Wer spenden möchte, findet alle Möglichkeiten auf der Homepage, z.B. das Konto bei der Sparkasse Erding-Dorfen (IBAN DE61.7005.1995.0020.3531.32)."

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