Veröffentlicht am 10.04.2021 11:54

Wie steht's eigentlich mit den Landkreis-Verkehrsprojekten? - B15 im Visier

Magdalena Wagner (SPD-Bundestagskandidatin) und Heiner Müller-Ermann (Dorfener Stadtrat) am Bahnhof in Dorfen. (Foto: SPD)
Magdalena Wagner (SPD-Bundestagskandidatin) und Heiner Müller-Ermann (Dorfener Stadtrat) am Bahnhof in Dorfen. (Foto: SPD)
Magdalena Wagner (SPD-Bundestagskandidatin) und Heiner Müller-Ermann (Dorfener Stadtrat) am Bahnhof in Dorfen. (Foto: SPD)
Magdalena Wagner (SPD-Bundestagskandidatin) und Heiner Müller-Ermann (Dorfener Stadtrat) am Bahnhof in Dorfen. (Foto: SPD)
Magdalena Wagner (SPD-Bundestagskandidatin) und Heiner Müller-Ermann (Dorfener Stadtrat) am Bahnhof in Dorfen. (Foto: SPD)

"Eine bessere Verkehrspolitik bekommen wir nicht durch noch mehr große Straßen." Das war das klare Fazit von Magdalena Wagner nach einem Besuch im nordöstlichen Landkreis Erding. Die 29-jährige Gymnasiallehrerin ist die SPD-Direktkandidatin im Bundeswahlkreis Erding-Ebersberg. Zusammen mit den SPD-Kommunalpolitiker*innen Heiner Müller-Ermann (Dorfen), Manfred Slawny (Taufkirchen) und Ulla Dieckmann (Kreistagsfraktionsvorsitzende) nahm sie die bestehende B15 und mögliche neue Trassen in Augenschein und informierte sich über die Verkehrszahlen. "Sogar die Zahlen des bayerischen Innenministeriums zeigen, dass der überregionale Durchgangsverkehr auf der B15 bisher sogar geringer ist als der Durchschnitt auf deutschen Bundesstraßen", so Magdalena Wagner.

Erst wenn bei Landshut die B15 neu über die A92 hinaus nach Süden verlängert würde, könnte sich eine bequeme Route für den überregionalen Verkehr Richtung Brenner anbieten.
Magdalena Wagner hat eine klare Haltung zum Bau von noch mehr Straßen: "Wir können es uns nicht mehr leisten, unsere Landschaft mit immer weiteren Straßen zu durchschneiden und damit immer mehr Verkehr anzuziehen. Die Klimaziele können wir nur erreichen, wenn wir es wirklich ernst nehmen mit der Verkehrswende. Wir müssen aufhören, Güter möglichst billig produzieren zu wollen, um diese durch ganz Europa zu fahren und so der Umwelt zu schaden. Ich setze mich dafür ein, den Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern, Straßen zu entlasten und die Umwelt zu schützen."

Klares Fazit deshalb: "Die B15 neu muss in Landshut an der A92 enden. Es darf neben dem Sündenfall A94 nicht auch noch eine gigantische Zerstörung der Natur und der Landschaft in Nord-Süd-Richtung geben." Über deren Verlauf informierte sich die SPD-Bundestagskandidatin ebenfalls bei ihrem Besuch. Dabei ging es um das unaufhörliche "Klack-Klack" an den Brückenanschlüssen, den unvollkommenen Lärmschutz und natürlich den Rumpelbelag auf bestimmten Fahrbahnabschnitten. "Und was ist das da hinten für ein seltsamer, spitzer Berg?", fragte sie schließlich und zeigte auf die höchste Erhebung im Süden Dorfens. Die Antwort war bitter: "Das sind hunderttausende Tonnen Aushub vom Bau der A94, die man als Lärmschutzwälle entlang der Trasse hätte aufschütten können. Aber offensichtlich kam der Berg für die ÖPP-Großunternehmen, die die Isentalautobahn anstelle des Staates bauten, billiger." Umso mehr stand für die SPD-Politikerin fest, dass jetzt wenigstens alles noch Erreichbare für die lärmgeplagten Anwohner getan werden muss. "Der §41 des Bundesimmissionsschutzgesetzes muss realisiert werden.
Dabei muss beim Bau von Straßen die bestmögliche Lösung erfüllt werden. Wie man hören kann, wurde dies offensichtlich aus Kostengründen nicht realisiert. Ich werde jedenfalls alles unterstützen, vom Flüsterasphalt bis zu Lärmschutzwänden, damit die Menschen hier wenigstens nachträglich zu ihrem Recht kommen."
Zum Ende der Infotour bekam die Bundestagskandidatin noch eine ordentliche Prise in die Nase. Die Dieselwolke eines Güterzugs zeigte dramatisch, wie dringend nötig eine Elektrifizierung für den Klimaschutz ist. Dass bei der Streckenmodernisierung natürlich die besten Lärmschutzkonzepte verwirklicht werden müssen, steht für Magdalena Wagner außer Frage. "Das Lärmdesaster A94 darf sich nicht auf der Schiene wiederholen. Deshalb ist es unbedingt notwendig, dass sich die Bahn ernsthaft mit den Konzepten und Anregungen der Betroffenen auseinandersetzt. Vor Ort ist oft mehr Kreativität und Sachverstand als in den großen Planungsstäben der Bahn."

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