Wichtiger Ansprechpartner für Flüchtlinge

Der Ukraine-Helferkreis Behördenangelegenheiten hat sich am 4. April, gleich abends nach der Informationsveranstaltung der Gemeinde Poing in der Karl-Sittler-Schule gegründet. Die Gruppe kümmert sich um alle Themen, die Geflüchtete im Kontakt mit Behörden aller Art haben, wie z.B. die Gemeinde, das Landratsamt Ebersberg, die Arbeitsagentur und das Jobcenter Ebersberg, die Familienkasse Bayern Süd in Regensburg oder auch zu Fragestellungen mit Krankenkassen und Banken sowie Fragen im Zusammenhang mit Wohnraumgebern etc. Die erste große Herausforderung ist die Umstellung der finanziellen Unterstützung der Geflüchteten: Seit 1. Juni ist hierfür das Jobcenter zuständig. Alle im Landkreis gemeldeten ukrainischen Staatsbürger müssen nun Anträge auf ALG II ausfüllen, einschließlich der vielen individuell unterschiedlichen Anlagen - und das sollte möglichst bis zum 15. Mai erfolgen. Gleichzeitig sind Kindergeld und der Beitritt zu einer Krankenkasse zu beantragen – ein Wust von Formularen, die teilweise digital, teilweise aber nur händisch ausgefüllt per Post einzureichen sind. Für die Kinder kann ein Antrag auf Bildung und Teilhabe gestellt werden, damit das Essen in einer Betreuung bezahlt wird bzw. ein halbjährlicher Zuschuss zu Schulbedarfsmittel gewährt wird. Ebenfalls kann hier weitere Förderung für die Kinder beantragt werden. Zunächst mussten sich der Helferkreis selber organisieren und hat sich dazu kurzfristig mehrfach getroffen, teilweise persönlich, teilweise online, und haben einen Plan entwickelt: Zunächst erfolgte eine Bewertung der Dringlichkeit der Anträge, dann Online-Infoveranstaltungen mit Ausfüllhilfen für die Formulare, dann Sprechstunden für persönliche Anfragen/Rückfragen. Die erste digitale und bilinguale Veranstaltung zur Ausfüllhilfe der ALG-II-Anträge und der Kindergeldanträge hatte über 40 Online-Teilnehmer. Nicht alle Fragen konnten sofort beantwortet werden. Die nächste Online-Veranstaltung wurde daher zwei Tage später organisiert. Die Hilfe beim Ausfüllen und Verschicken der Antragsformulare ist nach wie vor die Haupttätigkeit der Gruppe. Seit dem 17. April wird jeden Dienstag von 18:30 Uhr bis 21:30 Uhr eine persönliche Sprechstunde im Poinger Bürgerhaus (Max-Mannheimer-Haus) angeboten, in der eine bilinguale Beratung zu Behördenangelegenheiten durchgeführt wird. Zudem wurde ein eigenes E-Mail-Postfach eingerichtet, das für Fragen aller Art zur Verfügung steht: buerokratie.helfer@gmail.com Es wird versucht immer kurzfristig Antworten zu geben, wenn nicht weitergeholfen werden kann, wird diese Fragen an die entsprechenden Stellen weitergeleitet wie z.B. die Gemeinde oder das Landratsamt etc. und diese bis zur Klärung weiterverfolgt. Die Gruppe ist zudem – wie die anderen drei Poinger Helferkreise auch - über die im Poinger Ortsnachrichtenblatt bekanntgegebenen Telefonnummern erreichbar. Auch für Rückfragen zur Behördenfragen der Wohnraumgeber steht der Helferkreis zur Verfügung. Bisher konnten alle im Helferkreis aufkommenden Fragen bezüglich der Wohnraumstellung in Poing mit tatkräftiger Unterstützung der MitarbeiterInnen der Gemeindeverwaltung zur Zufriedenheit aller gelöst werden. Als aktiver Ukraine-Helferkreis Behörden ist die Gruppe – neben den anderen Poinger UkraineHelfergruppen - auch im Landkreis Ebersberg über die Koordination des Kreisbildungswerks mit anderen Helferkreisen verbunden und kann von den gegenseitigen Erfahrungen profitieren.
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Im Tafelladen an der Möschenfelder Straße in Vaterstetten (v.l.): Franz Pfluger, 1. Vorsitzender des nbh-Vorstands, Klaus Korneder, Monika Klinger, Leonhard Spitzauer, nbh-Geschäftsführer Oliver Westphalen.  (Foto: Nachbarschaftshilfe)

Tafeln sind bundesweit am Limit

Bundesweit sind die Tafeln am Limit: Immer mehr von Armut Betroffene bitten um Unterstützung. Die Lebensmittelspenden decken nicht mehr den Bedarf. Bei einem Ortstermin im Laden der Tafel Vaterstetten·Grasbrunn in Trägerschaft der lokalen Nachbarschaftshilfe (nbh) machten sich die 1. Bürgermeister der Gemeinden ein aktuelles Bild der Lage. Am Tag vor der wöchentlichen Ausgabe sind die Regale dort tatsächlich nahezu leer „und können wohl auch mit den aktuell vorhandenen Lebensmittelspenden nicht mehr so befüllt werden, dass alle Tafel-Gäste und ihre Familien ausreichend versorgt sind. Die Zuteilungen werden kleiner. Wir müssen rationieren“, sagt Monika Klinger. Sie ist als nbh-Ressortleiterin Dienste verantwortlich für die Organisation des Tafelladens. Daher ihr Aufrufan alle: „Bitte unterstützen Sie die Tafel, gern auch aus ihren eigenen Vorräten. Haltbare Lebensmittel wie Konserven, Öle, Kaffee oder Tees sind herzlich willkommen. Auch jede Geldspende hilft!“ Ihrem Appell schließen sich die Bürgermeister an. Klaus Korneder aus Grasbrunn erklärt angesichts der Leere im Laden: „Preiserhöhungen bei Energie und Lebensmitteln sind für uns alle deutlich zu spüren und können Verunsicherung auslösen, wie es wohl weitergehen wird. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass es immer mehr Menschen gibt, die jetzt schon dringend Unterstützung benötigen. Für viele von uns ist es machbar, eine Packung Mehl oder Nudeln mehr zu kaufen und an die Tafel zu spenden. Jede dieser Spenden ist eine unmittelbare Hilfe genau dort, wo sie gebraucht wird.“ Seine Verwaltung unterstützt den Tafel-Gedanken schon mit einer fixen Sammelstation im Foyer des Rathauses in Neukeferloh und in der Grasbrunner Gemeindebücherei. Von dort kommen regelmäßig Spenden-Portionen für die lokale Tafel.
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